Seine vier Tore in Kiel reichen nicht: Frisch-Auf-Spielmacher Tim Kneule Foto: Baumann

Bei der 17:15-Führung sieht es nach einer großen Überraschung aus. Am Ende verliert der erstatzgeschwächte Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen beim deutschen Meister THW Kiel wie erwartet mit 21:28. „Wir mussten dem Kräfteverschleiß Tribut zollen“, sagte FAG-Spielmacher Tim Kneule.

Kiel - Alfred Gislason, der Trainer des THW Kiel, wurde schon ein wenig nervös. Mit 17:15 (38.) führte Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen völlig überraschend beim deutschen Meister und hatte sogar zweimal die Möglichkeit, auf drei Tore Unterschied wegzuziehen.

Doch dann beorderte Gislason seinen angeschlagenen Torwart Andreas Palicka zwischen die Pfosten, stellte auf eine defensive 6-0-Abwehrformation um – und schon kam der THW-Express auf Touren. Nach einem 10:1-Lauf stand es in der 54. Minute 25:18 für Kiel, am Ende hieß es standesgemäß 28:21 (14:13). Ein weiterer Schritt für die Zebras auf dem Weg zum Titel.

Frisch Auf verließ die mit 10 280 Zuschauern ausverkaufte Arena mit gemischten Gefühlen. „Wir haben uns teuer verkauft, am Schluss mussten wir dem Kräfteverschleiß Tribut zollen. Wir haben nicht mehr so konsequent gespielt und zu früh abgeschlossen“, sagte Göppingens Tim Kneule. Der Spielmacher, mit vier Treffern bester Frisch-Auf-Werfer, konnte im Laufe der zweiten Halbzeit wegen Wadenproblemen nicht mehr eingesetzt werden. Das tat den Grün-Weißen weh, zumal in Kevynn Nyokas, Felix Lobedank und Daniel Fontaine ohnehin drei verletze Rückraumspieler ersetzt werden mussten.

Für Frisch Auf geht der Kampf um die Europacupplätze am 16. Mai (20.15 Uhr) weiter. Dann kommt der TuS N-Lübbecke in die EWS-Arena. Zur Überbrückung gibt es zwei Testspiele: Am 6. Mai (20 Uhr) gegen Zweitligist TV Bittenfeld in Reichenbach/Fils. Und am 10. Mai, 18.30 Uhr, bei Drittliga-Aufsteiger VfL Pfullingen.