Witzig und abgedreht: Zauberei mit Comedy von Mago Skizzo Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Mit der Produktion „Trauen Sie Ihren Augen nicht!“ startet das Friedrichsbau Varieté in die neue Saison. Gleich eine ganze Reihe von Illusionisten wird auf der Bühne zu erleben sein.

Stuttgart - Es ist, als sei Mephisto höchstpersönlich auf der Bühne des Friedrichsbau-Varietés erschienen. Feuer lodert, Blitze zucken, und dann sperrt der schwarze Gesell mit diabolischem Grinsen ein bildschönes Mädchen in einen Gitterkäfig voller Flammen. Den Zuschauern stockt der Atem: Mein Gott, die Ärmste! Bis die Blondine natürlich unversehrt und lächelnd vom Grillrost steigt. Hexenmeister wie Ottavio Belli samt seinen Assistentinnen Emilana Bellucci und Angelica Arba, das Duo Sonambul oder der abgedrehte Katastrophenzauberer Mago Skizzo ziehen in der Show der Illusionen in den nächsten zwei Monaten im Friedrichsbau-Varieté die Zuschauer in ihren Bann.

Erste von drei Eigenproduktionen in vierter Spielzeit auf dem Pragsattel

„Trauen Sie Ihren Augen nicht!“, warnt schon der Titel der ersten von drei großen Eigenproduktionen, die für die vierte Spielzeit im Domizil auf dem Pragsattel in Aussicht gestellt werden. Denn aufgeboten ist die ganze Vielfalt magischer Künste: von der Großillusion über Mentalmagie mit der geheimnisvollen Fähigkeit zum Gedankenlesen, und Luftartistik bis hin zur Verbindung von Comedy und Zauberei. Da ist Daniel Craven aus Deutschland, der seine Zauberfeen Drama Samoylenko und Elena Pulinets nicht nur verschwinden lässt, sondern ihnen auch mit messerscharfem Metall und Kreissägen nach dem Leben trachtet. Aber der große Blonde sieht nur aus, als könne er keiner Fliege etwas zuleide tun – die leicht geschürzten und sehr attraktiven Tänzerinnen überleben jede der Attacken. Mit Furcht einflößenden Schwertern zelebriert Hayashi, ein Japaner, der in Kanada lebt, die Kunst der Samurais, Mago Skizzo spielt den anarchistischen Klassenkasper, und Dennis und Szulita aus Ungarn steuern virtuose Luftartistik bei. „Wir sind bei der technischen Ausstattung an die Grenzen unserer Möglichkeiten gegangen“, versichert Pressesprecherin Mascha Hülsewig.

Duo Sonambul benötigt keine Requisiten

Kein einziges Requisit braucht dagegen das Duo Sonambul aus Berlin. Nur den Kopf. Und das zweite Gesicht. Denn trotz des Künstlernamens sind Roman von Thurau und Vivian keine Schlafwandler, sondern hellwach. Was sich Roman von Zuschauern ins Ohr flüstern oder aus Taschen und auf Geldscheinen zeigen lässt, kann Vivian in seinem Kopf lesen. Die Gabe des zweiten Gesichts habe sie, heißt es, vom indianischen Kindermädchen erlernt, als sie auf der Farm des Großvaters in Brasilien aufgewachsen sei. Das klingt ein bisschen nach dem Roman „Geisterhaus“ von Isabel Allende, macht die Performance aber noch geheimnisvoller. Darum sollte man auch gar nicht überlegen, ob und wie das möglich ist. Oder ist es doch nur ein Trick?

Zwischen den Eigenproduktionen gibt es

„Circus Circus – Show, Freaks und Sensationen“ heißt die zweite Eigenproduktion (vom 3. November bis 18. Februar), in der Regisseur Ralph Sun die Welt der fahrenden Leute auf die Bühne bringt. In den Frühling geht das Varieté mit der Produktion „Burlesque Affairs“ (28. Februar bis 13. Mai). Dazwischen gibt es Gastspiele wie Musical Deluxe (18. September), die Gala des Burlesque Festivals (7. Oktober) oder das Mundart-Kabarett der Kächeles (16. Oktober) und des Schwaben-Duos „Dui do ond de Sell“ (25. September).

„Illusion – Do Not Trust Your Eyes“: Friedrichsbau-Varieté, Siemensstraße 15, 70469 Stuttgart, Telefon 07 11 / 2 25 70 70, Premiere am Freitag, 8. September, 20 Uhr. Bis 28. Oktober Mittwoch bis Samstag 20 Uhr, Sonntag 18 Uhr, alle Infos gibt es unter www.friedrichsbau.de.