Frontfrau Rosemie umgeben von der internationalen Künstlerschar. Foto: Lichtgut/Jan Potente

Mit einer Eigenkomposition feiert das Friedrichsbau-Varieté am Freitag Premiere. „Rosevue – Rosemies rauschende Revue“ bringt schwäbische Comedy mit Artisten aus aller Welt zusammen.

Stuttgart - Der Beruf des Clowns gilt in Künstlerkreisen als absolute Männerdomäne. Eine, die gegen den Trend steht, ist Rosemie Warth. Seit 25 Jahren ist die Clownin, wie sie sich selbst bezeichnet, meist als verklemmte Schwäbin komödiantisch unterwegs. Und das so gut, dass sie in diesem Jahr mit dem Kleinkunstpreis des Landes ausgezeichnet wurde. Jetzt ist die kleine Dame aus Heidelberg, Markenzeichen streng gescheiteltes, graues Haar und dicke Hornbrille, im Friedrichsbau-Varieté zu Gast. „Die Rosevue – Rosemies rauschende Revue“ feiert am heutigen Freitag Premiere. Die Stuttgarter Eigenproduktion unter Regie von Ralph Sun läuft am Theater auf dem Pragsattel bis zum 6. Februar. Im Mittelpunkt der Story: Die „Schmutzbeauftragte der Unesco“, die sich als Sonderbotschafterin mit der ihr verliehenen goldenen Kutterschaufel für die europa- oder besser gleich weltweite Einführung der Kehrwoche einsetzt. „Ganz Paris hab ich gleich mal feucht durchgewischt“, berichtet Rosemie von ihrer rastlosen Putz- und Werbetour im Geiste schwäbischer Gründlichkeit.

Internationale Akrobatik und schwäbische Comedy

Dabei hat die schräge Frontfrau ein Artistenensemble aus aller Welt zusammengekehrt und nach Stuttgart mitgebracht. Da sind die Aerialistas aus den USA. Die vier glamourösen Showgirls binden bei ihren Tanz- und Steppnummern auch Rosemies Fähigkeiten als ausgebildete Tänzerin ein. Die Französin Margo Darbois führt atemberaubende Handstandakrobatik vor. Kopfüber ist auch die Arbeitsposition von Emma Philipps. Die Neuseeländerin lässt in Rückenlage mit ihren Füßen wahlweise dünne Regenschirme oder massive Holztische durch die Luft tanzen. Noch einen Tick schneller bewegen sich die Gegenstände, die der Spanier Marcos Furtnero mit seinen Stäben umher wirbelt. Fällt bei Furtneros „Devilsticks“ praktisch nie etwas auf den Boden, so ist das beim gebürtigen Berliner Bertan Canbeldek und seiner Bouncing-Jonglage regelrecht Programm. Warum sie schon viele Preise abgeräumt haben, wollen die Hawaiianerin Tosca Rivola am Rhönrad und die Ukrainerin Tatyana Lytvynova als biegsame Stangentänzerin und Pole-Dancing-Queen dem Stuttgarter Publikum zeigen.

Die gut zweistündige Show verspricht Varieté vom Feinsten: waghalsige Akrobatik einer internationalen Künstlertruppe gemischt mit köstlicher Comedy einer urigen Schwäbin.

Für die Premierenaufführung am Freitag (Beginn 20 Uhr) gibt es noch einige Restkarten für die 280 Zuschauerplätze. Angeboten werden von der Gastronomie Schmücker auch zwei spezielle Menüs eine Stunde vor Showbeginn. Die Vorstellungen laufen ansonsten mittwochs (20 Uhr), donnerstags (19.30), freitags (20), samstags (17) und sonntags (18). www.friedrichsbau.de