Michelle Jarosch (links) und Irmgard Asmus hoffen, dass sie einen neuen Lagerraum für die Sachspenden finden. Foto: Rebecca Stahlberg

Der Freundeskreis Flüchtlinge in Möhringen benötigt einen neuen Lagerraum. In die bisherige Ausgabestelle an der Möhringer Landstraße soll interimsweise eine Kita ziehen; nach Ostern müssen die Ehrenamtlichen raus.

Möhringen - Die derzeitige Ausgabestelle für die Flüchtlinge in Möhringen ist geradezu ideal, die Ehrenamtlichen des Freundeskreises machen keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung, dass sie demnächst dort raus müssen. Es handelt sich um die ehemalige Tagesförderstätte des Körperbehindertenvereins an der Möhringer Landstraße. Auf mehr als 100 Quadratmetern können sie dort in mehreren Zimmern die Sachspenden der Möhringer Bürger lagern. Jeden Mittwoch dürfen sich die Flüchtlinge aus der fußläufig entfernten Unterkunft dort nehmen, was sie benötigen. Zum 20. April muss der Freundeskreis die Räume jedoch aufgeben und an das Amt für Liegenschaften zurückgeben. Denn von Juni an soll dort ein Interimsquartier für eine Kindertagesstätte betrieben werden.

Eine Atmosphäre wie im Second-Hand-Laden

Irmgard Asmus ist die ehemalige Konrektorin der Schule für Körperbehinderte. „Deswegen wusste ich davon, dass die Tagesförderstätte auszieht und fragte beim Schulverwaltungsamt nach, ob wir die Räume nutzen können“ , erzählt sie. Die Unmengen an gespendeten Dingen der Möhringer Bürger haben dort gut Platz, es wirkt ein wenig wie ein Second-Hand-Geschäft. In einem der ehemaligen Gruppenräume sind Frauen- und Kindersachen untergebracht, sorgsam nach Art und Größe sortiert. Im anderen Gruppenraum die Männersachen, etwas weniger an der Zahl. Im einstigen Duschraum lagern Kinderwagen und Hochstühle, in einem weiteren Raum Kuscheltiere, Spielsachen, Geschirr und Besteck, auch alte Röhrenfernseher und gebrauchte Schulranzen gibt es.

All das muss irgendwo hin – freilich können es die ehrenamtlichen Helfer nicht in ihren Kellern lagern. „Wir wünschen uns einen Abstellraum, der mindestens 40 Quadratmeter groß und am besten beheizbar ist“, sagt Asmus. Dieser müsse nicht zwingend wieder als Ausgabestelle dienen können, denn die meisten Flüchtlinge seien inzwischen gut versorgt mit Kleidung und Utensilien, die allermeisten hätten sogar einen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer, wie Asmus berichtet. Schön wäre es aber schon, fügt Michelle Jarosch hinzu, die sich auch in der Projektgruppe Sachspenden des Freundeskreises engagiert. Denn im Herbst, sobald das dritte Gebäude des Möhringer Flüchtlingsheims fertiggestellt ist, kommen neue Flüchtlinge, und die brauchen dann wieder Sachen.

Hoffen auf einen genügend großen Raum

Aufgrund der großen Menge an eingegangen Sachspenden und der unklaren Situation, wie es weitergeht, nimmt der Freundeskreis derzeit keine Sachspenden, vor allem keine Kleidung, mehr entgegen. Demnächst werden die Ehrenamtlichen alle Dinge verpacken, sodass sie gelagert werden können. „Warme Winterkleidung wollen wir auf jeden Fall aufheben für die Flüchtlinge, die im Herbst kommen werden“, sagt Asmus. Andere Dinge würde man wenn nötig – also wenn sich kein genügend großer Raum findet – an die Aktion Hoffnung der katholischen Kirche geben.

Der Pfarrer Winfried Maier-Revoredo, der Sprecher des Freundeskreis Flüchtlinge, ist dankbar über „die große Bereitschaft unter den Möhringern zu helfen und zu spenden“, wie er sagt. „Das ist ganz toll.“ Beide Häuser des Flüchtlingsheims seien nun voll belegt und „jetzt geht die tägliche Arbeit los“, erzählt der Pfarrer. Er hoffe, dass sich bald ein geeigneter Raum finde, in dem die Sachspenden untergebracht werden können.