Vor allem Deutschkurse Foto: dpa

Mit der Böblinger Straße 18 gibt es im Stuttgarter Süden nun ab April drei Flüchtlingswohnheime. Der bestehende Freundeskreis Asyl formiert nun eine neue Gruppe, die sich speziell um die Bewohner in dem neuen Haus kümmert.

S-Süd - In den kommenden Wochen wird es im neu renovierten Gebäude in der Böblinger Straße 18 voll werden. Die ersten von rund 160 Flüchtlingen werden dann einziehen. Woher die Menschen im Einzelnen kommen werden, ist bisher nicht klar. Fest steht jedoch, dass viele nicht nur einen weiten Weg auf sich genommen haben, als sie ihr Heimatland verließen. Ihnen allen wird gemein sein, dass sie viel durchgemacht haben, bevor sie im Stuttgarter -Süden eine Zuflucht finden. Um diesen Menschen die Eingewöhnung im Stadtteil leichter zu gestalten, hat sich in der vergangenen Woche ein neuer Freundeskreis Flüchtlinge für den Süden formiert.

Ein neuer Freundeskreis für das neue Flüchtlingsheim

Mit der Böblinger Straße 18 hat der Stadtbezirk Süd nun drei Flüchtlingswohnheime. Einen Freundeskreis für die anderen Unterkünfte besteht bereits. Das Interesse der Nachbarn, Anwohner und anderen ehrenamtlichen Helfer, sich für das neue Heim zu engagieren, war beim ersten Zusammentreffen des Freundeskreises für die Böblinger Straße 18 groß. Rund 40 Menschen waren gekommen, um ihre Hilfe anzubieten. Sonst seien bei solchen Treffen meist nur um die fünf Leute zugegen, sagte der Bezirksbeirat Wolf-Dieter Wieland, der sich längerem im Freundeskreis engagiert. „Heute ist es richtig toll, wir sind richtig viele Leute.“ Am dringlichsten seien nun zunächst Deutschkurse für Erwachsene. „Wir brauchen mehr Angebote an Kursen, sonst kriegen wir die Leute nicht unter“, sagte Wieland. Viele der Ehrenamtlichen hatten bereits Erfahrungen mit Sprachkursen aufzuweisen und stellten sich deshalb zur Verfügung.

Vor allem die jungen Männer langweilen sich oft

Ein großes Problem sei auch die für die ersten neun Monate fehlende Arbeitserlaubnis, sagte Tina Jongkind-Schweitzer, die beim Stuttgarter Sozialamt für die Belegung der Unterkünfte und ehrenamtliches Engagement zuständig ist. Vor allem die alleinstehenden jungen Männer litten darunter, ist die Erfahrung von Jongkind-Schweitzer. Gerade für diese Gruppe sei es eine große Belastung, nur im Haus zu sitzen. „Die wollen gerne viel Sport machen.“ Wolf-Dieter Wieland schlug deshalb vor, zur nächsten Sitzung die Vereinsvorsitzenden einiger Sportvereine einzuladen, damit diese über ihr Angebot informieren.

Gebraucht werden auch freiwillige Helfer, welche die Flüchtlinge bei einfachen Dingen unterstützen, wie etwa bei Behördengängen und Arztbesuchen – oder ihnen auch schlicht zeigen, wie sie ein Ticket am Fahrkartenautomat kaufen können.