Dominik Eggert fliegt am 14. Oktober nach Fidschi, um sich dort freiwillig zu engagieren. Er reist mit der Organisation Praktikawelten. Foto: z/privat

Zwei Zehn-Stunden-Flüge inklusive Wartezeit beim Umsteigen: Das nimmt Dominik Eggert aus Rohr auf sich, um auf die Fidschi-Insel zu kommen. Dort hilft er zwei Monate lang beim Bau von Unterkünften und Schulen.

Rohr - Rund 26 Stunden dauert es, ans andere Ende der Welt zu fliegen. In zwei Wochen wird Dominik Eggert ins Flugzeug steigen und genau das tun: Er reist auf die Fidschi-Inseln und wird dort innerhalb eines Freiwilligendienstes marode Klassenräume renovieren, Unterkünfte für Arme oder Auffanganlagen für Regenwasser bauen. Bei welchem Projekt er eingesetzt wird, weiß der 19-Jährige momentan noch nicht. Was genau er letztlich tun wird, ist aber auch nicht entscheidend für ihn. „Ich fand den Gedanken gut, anderen helfen zu können während ich gleichzeitig eine Auszeit nehme“, sagt er.

Eggert hat an der Robert-Koch-Realschule seinen Abschluss gemacht. Im August hat er seine Ausbildung als Bauzeichner beendet und damit auch das Fachabitur erlangt. Bevor er ein Studium beginnt, wollte der 19-Jährige die Zeit nutzen und ins Ausland gehen. „Eigentlich wollte ich nach Australien, doch dann bin ich im Internet auf das Praktikum auf den Fidschi-Inseln gestoßen“, berichtet er. Das Projekt habe ihn sofort angesprochen. „Es ist auf der anderen Seite der Welt, es ist warm dort und ich reise gern“, sagt er. Der Inselstaat Fidschi befindet sich im Südpazifik, östlich von Australien und oberhalb von Neuseeland. Rund 16 000 Kilometer Luftlinie sind die insgesamt 332 Inseln von Deutschland entfernt.

Dort wird mit traditionellen Methoden gebaut

Zwei Monate lang wird er sich dort engagieren. Während des Freiwilligendienstes wohnt er in Suva, der größten Stadt auf den Fidschi-Inseln. „Ich wohne zusammen mit anderen Freiwilligen in einem Haus. Von dort aus werden wir jeden Tag zu den Baustellen gebracht“, erzählt er. Besonders gespannt sei er auf die andere Art zu bauen, bislang kenne er nur die deutsche Vorgehensweise. Die Helfer nutzen traditionelle Methoden und Materialien. Sorge wegen der körperlichen Anstrengung hat Eggert nicht. „Ich bin sportlich, ich gehe oft Rad fahren, snowboarden und kicke mit meinen Freunden“, sagt er. Der 19-Jährige wünscht sich sogar, dass er gefordert wird. „Ich will meine Grenzen austesten“, sagt er.

Außerdem erhofft sich Eggert von seiner Reise, offener zu werden. Zum ersten Mal in seinem Leben sei er ganz allein unterwegs. „Ich will die Kultur kennenlernen und viel Neues erleben“, sagt er. Nach dem Freiwilligendienst möchte Eggert drei Wochen lang auf eigene Faust die Inseln erkunden und danach noch nach Neuseeland fliegen. Um das alles zu finanzieren, hat er während seiner Ausbildung fleißig gespart. „Außerdem habe ich von meiner Familie eine Finanzspritze bekommen.“ Davon hat er sich unter anderem eine sogenannte Gopro zugelegt. Das ist eine kleine, sehr robuste und wasserdichte Kamera. Die Aufnahmen will Eggert auf der Plattform Youtube veröffentlichen, außerdem plant er einen Blog, also eine Art Online-Tagebuch. Dort wird dann wohl auch etwas über einen seiner größten Wünsche zu lesen sein, den Eggert sich zu erfüllen gedenkt: mit einem Wasserflugzeug zu fliegen. „Meine Mutter hat nur mit dem Kopf geschüttelt“, erzählt er und lacht. „Aber ich muss das einfach einmal machen.“

Info
Den Reiseblog von Dominik Eggert findet man unter https://domesreiseblog.wordpress.com. Dort ist auch der Link zu seinem Youtube-Kanal hinterlegt.