Vergangenes Jahr konnte die Vaihinger Wehr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug in ihren Fuhrpark aufnehmen. Foto: Alexandra Kratz

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Vaihingen und Büsnau sind 2015 zu über 200 Einsätzen ausgerückt. Dabei löschten die Floriansjünger nicht nur Feuer.

Vaihingen/Büsnau - Das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehren Vaihingen und Büsnau ist groß. Von der Rohrer Höhe bis zum Schattenring, vom Steinbach bis zum Wallgraben. Um das alles abzudecken, sind viele Helfer nötig. 2015 hatte die Büsnauer Wehr 25 Mitglieder, die Vaihinger 61 Feuerwehrmänner- und Frauen im aktiven Dienst. 16 Mitglieder hat die Jugendabteilung der Vaihinger Wehr, bei den Büsnauern sind es acht. Die erste Jugendgruppe in Stuttgart gründete sich 1965 in Vaihingen. Ein Grund für die Abteilung, 2015 das 50. Jubiläum groß zu feiern.

„Wir sind im vergangenen Jahr zu zehn Einsätzen ausgerückt“, sagte Frank Bühler, der stellvertretende Kommandant in Büsnau, als er dem Bezirksbeirat den Jahresbericht der Feuerwehr vorstellte. Davon waren zwei Verkehrsunfälle und sieben Brandeinsätze. Bei starkem Unwetter mussten die Büsnauer 2015 an einem Tag drei Einsatzstellen abarbeiten. Die Vaihinger rückten zu insgesamt 218 Einsätzen aus, darunter waren 100 Brandeinsätze und 20 Einsätze wegen Unwettern. Dabei sei man bis in die Innenstadtbezirke gefahren, um die dortigen Wehren zu unterstützen, erläuterte der Kommandant Roland Häberle. 39 Einsatzstellen seien wegen ausgelöster Brandmeldeanlagen angefahren worden, zehn Einsätze waren gemeldete Gasausströmungen. Dazu kamen 20 Verkehrsunfälle. Bei keinem Einsatz sei ein Mitglied der Feuerwehr zu Schaden gekommen. „Das ist für mich das Wichtigste, wenn alle 61 nach einem Einsatz gesund zurückkommen“, sagte Häberle.

Die Wehren sind fahrzeugtechnisch gut aufgestellt

Damit die Floriansjünger fit bleiben und ihre Einsatzfahrzeuge genau kennenlernen, führten die Feuerwehren regelmäßig Übungen durch. In Büsnau wurde in der Regel einmal im Monat geübt. „Dazu kamen Besuche der Atemschutzstrecke der Feuerwache 4“, sagte Bühler. Auch die Vaihinger übten fleißig. „Im Plan standen 50 Übungen in kleineren Gruppen, dazu 80 zusätzliche Termine wie Atemschutz und Maschinistenübungen, außerdem 24 Termine für die Jugend“, sagte Häberle. „Da bleiben nicht viele Tage übrig, an denen niemand im Feuerwehrhaus ist.“

2015 hat die Abteilung Vaihingen ihren Fuhrpark erweitern können. Ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20/20) kam dazu. „Es ist ein tolles Fahrzeug, das Modernste vom Modernsten“, sagte Häberle. „Allerdings hat es uns viel Energie gekostet, das Fahrzeug kennenzulernen und damit zu üben“, sagte der Kommandant. Zudem habe man einen Verkehrsanhänger bekommen, der mit Utensilien zum Absperren von Unfallstellen ausgerüstet ist. Denn die Vaihinger Wehr fährt auch zu Unfällen auf die Autobahn. Derzeit übe die Mannschaft noch mit dem Anhänger. „Fahrzeugtechnisch sind wir ganz ordentlich aufgestellt“, sagte Häberle. Auch die Büsnauer sind laut Bühler zufrieden mit dem Fuhrpark. „Bei einer Mannschaftsstärke von lediglich 25 Mann können wir uns über die technische Ausstattung nicht beschweren“, sagte Bühler.

Ein Thema, dass beide Wehren beschäftigt, ist die fehlende Abgasabsauganlage in den Fahrzeughallen. Die Fahrzeuge werden bei Einsätzen bereits gestartet, bevor alle Feuerwehrmänner an Bord sind. Die Dieselabgase verbreiten sich in der Halle. „Hier wird sehr lax mit unserer Gesundheit umgegangen, da muss sich bald etwas tun“, sagte Häberle. In Vaihingen gebe es zudem keinen getrennten Umkleidebereich für Frauen und Männer. Unter den 61 Floriansjüngern sind immerhin acht Frauen. „Die Stadt weiß das, aber ein Anbau oder Ähnliches ist schwierig umzusetzen“, sagte Häberle.