Auch das Ditzinger Feuerwehrhaus muss dringend umgebaut werden. Foto: factum/Granville

Peter Gsandner ist im Amt des Kommandanten bestätigt worden. Die Ruhe in Personalfragen gibt der Wehr Raum für die Debatte über den Umbau der Gerätehäuser.

Ditzingen - Das alte Führungsduo ist auch das neue. Peter Gsandner ist bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ditzingen eindrücklich in seinem Amt des Kommandanten bestätigt worden. Er erhielt 92 der 114 Stimmen. Noch etwas besser war das Ergebnis für seinen Stellvertreter: Jochen Gommel wurde mit 109 von 114 Stimmen wiedergewählt.

Die Maxime seines Handelns sei es, jedem Menschen, der Hilfe benötige, die größtmögliche Hilfe zu gewähren. „Das erwarte ich auch von meinen Kameraden“, sagte Gsandner nach seiner Wahl. Und er zeigte sich zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir können uns sehen lassen.“ In seinem Bericht hatte der Kommandant zunächst das vergangene Jahr Revue passieren lassen: Die Feuerwehr ist zu 126 Einsätzen gerufen worden. In 39 Fällen musste sie Brände löschen, 66-mal wurde sie für technische Hilfeleistungen angefordert, einmal war sie im Einsatz, um Tiere zu retten, und zu Beginn des Jahres war sie zur Überlandhilfe nach Gerlingen gerufen worden, als dort die Anlage der Kleintierzüchter in Flammen stand. In 15 Fällen hatten Brandmeldeanlagen einen Fehlalarm ausgelöst. Zweimal rückte die Wehr allerdings auch wegen eines blinden Alarms aus.

In seiner Rede ging Gsandner unter anderem auch auf den Feuerwehrbedarfsplan ein. Der Gemeinderat hatte vor rund einem Jahr einen Architekten beauftragt, um die nach dem Bedarfsplan notwendigen Veränderungen an den Feuerwehrhäusern zu planen. Doch die Überlegungen könnten nur bedingt umgesetzt werden, sagte Gsandner: „So hätten wir im Feuerwehrhaus Ditzingen in Zukunft zwar eine Damenumkleide, dieser fielen allerdings 21 Spinde im jetzt schon sehr beengten Herrenumkleideraum zum Opfer.“ Für die Vergrößerung des Lehrsaals müsste die Wohnung des Gerätewarts geopfert werden. Auch für die Feuerwehrhäuser in den anderen Stadtteilen nannte Gsandner Beispiele.

Umsetzungspläne sollen in diesem Jahr diskutiert werden

Der Oberbürgermeister Michael Makurath entgegnete, die Verwaltung werde dem Gemeinderat in diesem Jahr Umsetzungsvorschläge unterbreiten. Alles werde aber nicht realisierbar sein, schränkte er ein. „Wir werden Prioritäten setzen müssen.“ Er zeigte sich aber optimistisch, dass man einen „vernünftigen Weg“ finden werde.

Als „außerordentlich bemerkenswert“ bezeichnete der OB die Verknüpfung von Feuerwehr und Schule. Denn „ohne Junge gibt es irgendwann keine Aktiven mehr“. Dass es bei der Jugendwehr inzwischen gar eine Warteliste gibt, würdigte auch Gsandner. Die Werbung für die örtliche Feuerwehr gehe insgesamt in die richtige Richtung, sagte der Kommandant. Die Abteilung der Aktiven – Ende vergangenen Jahres waren es 160 – wuchs an diesem Abend an: Gsandner stellte zwölf Kameraden ein. Und er würdigte langjähriges Engagement: Für 30 Jahre aktiven Dienst ehrte er Jochen Gommel, Florian Kragl, Gerhard Schmid und Andreas Stilz. Dass die Wehr für ihre Einsätze dringend einen Mannschaftstransportwagen sowie ein Löschfahrzeug benötigt, hörte der Kreisbrandmeister Andy Dorroch an diesem Abend wohl. Doch er machte deutlich, dass der Wettbewerb künftig härter wird. Nachdem das Regierungspräsidium den Kreis vergangene Woche gerügt hat, weil er für die Überlandhilfe falsche Kriterien anlegte, somit zu niedrige Zuschüsse gewährte, werde das Geld für weniger Kommunen ausreichen. Man werde deshalb über Synergien nachdenken, um die Kommunen zu entlasten.