Die Polizei hat in Freiburg einen internationalen Schleuserring zerschlagen. Foto: Chalabala/shutterstock

Mehrere Einbrüche in Rathäuser riefen die Ermittler auf den Plan. Gestohlene Dokumente halfen Flüchtlingen auf dem Weg nach Deutschland. Nun haben die Beamten den Schleuserring gestoppt.

Freiburg - Nach jahrelangen Ermittlungen hat die Polizei einen international agierenden Schleuserring zerschlagen. Er soll vor allem Flüchtlinge aus Syrien mit gefälschten Papieren versorgt haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Freiburg mit.

Mit dem Flugzeug seien mindestens 93 von ihnen aus der Türkei nach Deutschland geschleust worden. Im Schnitt habe die Bande dafür pro Person 8000 Euro verlangt. Als Haupttäter gelten den Angaben zufolge ein 37 Jahre alter Iraker und ein 42-jähriger Deutscher. Beide lebten zuletzt bei Freiburg. Insgesamt nahmen die Ermittler sieben Verdächtige fest, sechs davon sitzen in Untersuchungshaft.

Auslöser der Ermittlungen war eine Einbruchsserie. Fünf Jahre lang habe es bis 2013 Einbrüche in und um Freiburg in Rathäuser gegeben, bei denen amtliche Blankodokumente, Ausweise und auch Siegel gestohlen wurden. Diese wurden den Angaben zufolge dazu verwendet, Flüchtlinge mit falschen Ausweisen zu versorgen. Vor zwei Jahren sei den Behörden dann aufgefallen, dass immer wieder Menschen mit den gefälschten Dokumenten aus der Türkei nach Deutschland einreisten.

Die Staatsanwaltschaft Freiburg wird Anklage erheben, der erste Prozess soll Ende Januar beginnen. Auf die Flüchtlinge kommt ein Verfahren wegen illegaler Einreise zu. Sie haben aber trotzdem die Chance auf Asyl in Deutschland. Die Beamten waren dem Schleuserring auf die Schliche gekommen, weil Bundes- und Landespolizei eng zusammengearbeitet hätten.