Der Schwimmbadleiter Klaus Schlipf lässt sich aber von einer schlechten Saison nicht aus der Ruhe bringen. Schlipf ist als Betriebsleiter für insgesamt vier Bäder in Vaihingen, Möhringen und Plieningen zuständig.
Vaihingen - Schwimmbäder gehören zum Leben von Klaus Schlipf einfach dazu. Schon immer. „Meine Mutter hat früher im Backnanger Freibad an der Kasse geschafft“, erinnert er sich. Da war es nur konsequent, dass er als Bub in den Schwimmverein ging. Heute ist das mit dem Wettkampfschwimmen vorbei. Doch nun ist er als Betriebsleiter der Herr über Frei- und Hallenbäder in Vaihingen, Möhringen und Plieningen.
Unzufriedenheit mit der bisherigen Saison
Er hat also durchaus einen Vergleich – und sagt: „Das Rosental-Freibad in Vaihingen ist mein Liebling. Das Möhringer Bad zum Beispiel könnte man hier zweimal reinstellen.“ Stolz schwingt mit, als er bei einer Feierabend-Zigarre erzählt, was die Besucher hier erwartet: Liegewiese, Volleyballfeld, Sprungturm und mehr.
Und trotzdem ist Schlipf mit der Saison bislang unzufrieden. Denn eines fehlt, was er und sein Team nicht beeinflussen können: gutes Wetter. „Die Sonne muss am besten schon am Mittwoch scheinen und der Himmel muss strahlend blau sein, damit die Besucher kommen.“ Heute ziehen vor allem hartgesottene Schwimmer ihre Bahnen unter wolkigem Himmel. Die Saison wird wohl zu den schlechtesten zählen, die es in Vaihingen je gegeben hat. Im Rekordjahr 2003 kamen rund 293 000 Besucher – „in diesem Jahr kommen wir voraussichtlich auf knapp 145 000.“ Doch Schlipf verzweifelt nicht. „Besucherzahlen sind eben nicht planbar“, sagt er. Er hat schon viel Erfahrung in seinem nassen Metier.
„Familienfreundlich muss es sein“
1978 fing er seine Ausbildung zum Schwimmmeistergehilfen bei der Stadt Stuttgart an, 1986 war er mit der Schwimmmeisterprüfung fertig. Allmählich arbeitete er sich immer weiter hoch, erst in Untertürkheim, heute ist er als Betriebsleiter für insgesamt vier Bäder verantwortlich. Nicht immer genießt er seinen Feierabend mit der Zigarre in der Hand. Gerne springt er auch selbst noch ins Wasser seines Lieblingsbads. Was ein gutes Freibad ausmacht? „Gute Wasserqualität“, findet Schlipf. „Und familienfreundlich muss es sein.“ Das Kinderfest in Möhringen, welches das Freibad gemeinsam mit dem Kinderhaus veranstaltet hat, war das einzige größere Event in diesem Jahr. „Hier im Wohngebiet ist es schwierig mit Beschallung und Musik“, so Schlipf. In Vaihingen gebe es schon wegen des Kindergeschreis von der Wasserrutsche manchmal Ärger. Und so bleibt Schlipf und seinem Team nichts anderes übrig, als im nächsten Jahr auf besseres Wetter zu hoffen – und zwar an mehreren Tagen hintereinander, damit sich die Gäste wieder ins Freibad trauen.