Das Freibad in Stuttgart-Möhringen eröffnet offiziell am 6. Mai die Freibadsaison. Doch der Winter hat seine Schäden hinterlassen. Bis zum Saisonstart gibt es noch viel zu tun. Wir waren nicht nur mit Block und Stift dabei, sondern auch mit der Kamera.

Möhringen - Während manch einer bei lauen Frühlingstemperaturen noch nicht einmal an einen Schwimmzug denken mag, laufen die Vorbereitungen für die neue Saison im Freibad an der Hechinger Straße auf Hochtouren. Schon Mitte März haben die Helfer damit begonnen, das Bad für die Gäste fertig zu gestalten. „Wir sind zurzeit genau im Zeitplan“, sagt Regina Schreiber, die Leiterin des Freibads. Offizieller Saisonbeginn in Möhringen ist der 6. Mai.

Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, denn der Winter hat im und um das große Becken seine Spuren hinterlassen. „Im März haben wir das Wasser abgelassen und dann wussten wir, wie groß der Schaden wirklich ist“, sagt Schreiber. Durch den kalten Winter sind am 26 Jahre alten Becken zahlreiche Fliesen abgefallen, die ersetzt werden mussten. „Ich bin seit 17 Jahren hier, und so schlimm war es noch nie“, sagt Schreiber.

Die Fliesenleger hatten daher in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun. Der Fliesenvorrat des Freibads ist aufgebraucht. Die nun verwendeten Kacheln am Beckenrand sind deutlich von den anderen zu unterscheiden. „Die alten sind dunkelblau und die neuen hellblau. Aber ich bin froh, dass ich überhaupt noch Fliesen bekommen habe“, sagt Schreiber. Einige Lücken rund um das Becken müssen bis zum Saisonstart noch ausgebessert werden. Die Platten dafür konnten allerdings noch nicht geliefert werden.

Sanierung von Sprungturm und Kinderbecken

Der Sprungturm, der im vergangenen Jahr frisch gestrichen wurde, hat jetzt eine neue Betonschicht am oberen Sprungbrett. Siegfried Nauen von der Firma Bauscher verwendet dafür ein spezielles Material zum Betonschutz: „Da geht jetzt keine Feuchtigkeit mehr durch, die den Beton kaputt machen kann.“

Jedes Jahr wird zuerst das Wasser abgelassen, dann sammeln die Helfer das Laub auf dem Gelände ein – in diesem Jahr rund zehn Container voll. Anschließend beginnen sie mit der Sanierung und Reinigung des Beckens. Bis zum Saisonstart bekommt das Freibad noch einen neuen Zaun; die Bänke und Tisch-Bank-Kombinationen erhalten neue Anstriche, und das Gartenbauamt reinigt die Sandflächen und pflanzt einige Blumen.

Sorgen bereitet Schreiber die Wärmehalle. Obwohl die Waschbecken neu sind, ist die Freibad-Leiterin unzufrieden. Sie würde die Halle vor dem Saisonstart gerne grundsanieren lassen; doch dazu reicht das Geld nicht. „Manche Fliesen kriegt man nicht mehr sauber, die sehen dreckig aus, obwohl sie frisch gereinigt sind“, sagt Schreiber. „Ich schäme mich, das so anbieten zu müssen.“ Viel zu tun gibt es in den nächsten Wochen noch beim Kinderbecken. Die Mosaiksteine am Boden müssen vor jeder Saison und oft sogar währenddessen saniert werden, denn Schäden sind gefährlich für die kleinen Freibadbesucher.

Die Fachkräfte für Bäderbetriebe, die Schreiber bei dem Saisonaufbau unterstützen, werden vielfältig eingesetzt. „Von der Reinigung des Beckens bis zur Aufsicht beim Rasenmähen machen wir eigentlich alles“, sagt Martha Siebert. Für die Beckenreinigung setzen sie dabei besondere Chemikalien ein, die mit haushaltsüblichen Putzmitteln nicht vergleichbar sind. „Es gibt schon sehr viel zu putzen, das sehen viele Besucher gar nicht“, sagt Siebert.

Stammgäste werden erwartet

Regina Schreiber will ihr Freibad bis zur Eröffnung auf Hochglanz poliert haben: „Wir machen hier alles pico bello bis wir öffnen.“ Nach der Reinigung wird das Wasser eingelassen. 24 Stunden dauert es, bis das Becken gefüllt ist. In den nächsten acht Tagen wird das Wasser aufgeheizt. Ab einer Temperatur von 21 Grad kann das Freibad öffnen, die Solaranlagen sollen das Wasser auf etwa 23 Grad erwärmen.

„Ich sage immer: Wenn mein Becken voll ist, dann kann ich aufmachen“, sagt Schreiber. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht jede Bank an dem Platz steht, den der Plan vorsieht. Wer das Freibad kennt, weiß aber, welche Sitzgelegenheit in der vergangenen Saison an welchem Platz stand. „Wenn eine mal nicht da steht, fragen mich die Stammgäste: Wo ist denn unsere Bank geblieben?“, sagt Regina Schreiber. Zur Eröffnung rechnet sie wieder mit bekannten Gesichtern. „Es kommen jedes Jahr die gleichen Stammschwimmer, die haben auch alle schon ihre Dauerkarte für die Saison“, sagt Schreiber.

Noch bis kurz vor der Eröffnung dauern die Arbeiten im Freibad. Falls das Wetter schon vor dem offiziellen Start gut ist, kann es sein, dass das Möhringer Freibad früher als geplant die Saison einläutet. Auch wenn dann vielleicht noch nicht jede Bank an ihrem gewohnten Platz steht.