Hunde sind im Freibad Weiler nicht erlaubt. Mit ihren Hinterlassenschaften haben sich Unbekannte in der Nacht auf Sonntag ein Gebäude beworfen. Foto: dpa

In der Nacht auf Sonntag haben Unbekannte das Umkleide- und Technikgebäude des Freibads in Schorndorf-Weiler mit tierischen Hinterlassenschaften beworfen. Für den Verein, der das Bädle in Eigenregie betreibt, ist das ein Schlag ins Gesicht.

Schorndorf - Ein bisschen Spaß muss sein – dieser Meinung ist man auch beim Freibadförderverein im Schorndorfer Teilort Weiler: „Da liegt schon mal morgens ein Plastikstuhl im Becken, und wir wissen auch, dass ab und zu nachts gebadet wird. Das ist nicht weiter dramatisch“, sagt die Vorsitzende Gisela Mahr. Aber was sich Unbekannte in der Nacht auf Sonntag in dem von Ehrenamtlichen betriebenen Bad geleistet hätten, gehe zu weit. Soweit es sich rekonstruieren lässt, sind diese vermutlich über den Zaun eingestiegen und haben mit tierischen Hinterlassenschaften das Umkleide- und Technikgebäude beworfen. Glück im Unglück: weder auf der Liegewiese noch im Becken wurden Exkremente gefunden. „Sonst hätten wir das ganze Wasser ablassen müssen. Und das sind immerhin 400 Kubikmeter.“

Im Becken wurde nichts gefunden

Wer dahinter steckt, das kann der Verein nur vermuten. Aber in einem sind sich die Verantwortlichen ziemlich sicher: „Ich glaube nicht, dass es eine spontane Aktion war. Denn das war so viel, dass diejenigen offenbar mehrere Haufen eingesammelt haben, vielleicht haben sie auch einen Sammelbehälter geleert. Und vermutlich haben sie sich davor mit Handschuhen bewaffnet“, sagt Gisela Mahr. Gefunden wurde die Wandverschmutzung am Sonntagmorgen von einem Dienstleister, der das Becken reinigt und chlort. Ganz vorsichtig mussten eilig zusammengetrommelte Helfer die Bescherung mit dem Hochdruckreiniger entfernen. „Wir haben ein Gefälle zum Becken, deswegen mussten sie gut aufpassen, dass nichts von dem Schmutzwasser dorthin läuft“, sagt Gisela Mahr, die sich auch mit der Polizei in Verbindung gesetzt hat. Von einer Anzeige gegen unbekannt sieht der Verein jedoch ab. „Da sind die Chancen auf einen Erfolg einfach zu gering.“ Allerdings wird nun überlegt, eine Überwachungskamera zu installieren.

Einrichtung einer Kamera wird überlegt

Viele hundert Arbeitsstunden für ein schönes Freibad

Die unschönen Flecken an der Wand sollen möglichst bald überstrichen werden. Weniger schnell lassen sich die unsichtbaren Spuren entfernen: „Für uns als Verein ist diese Aktion ein Schlag ins Gesicht“, sagt Gisela Mahr. Vor jedem Saisonstart werden hunderte Arbeitsstunden benötigt, um das Gelände zu pflegen und vor allem das Becken zu renovieren. „Ich finde, es gehört einfach zu einem Freibad, dass die Wasserqualität stimmt und dass es ordentlich aussieht“, sagt Gisela Mahr.

Seit 1994 wird das Bad betrieben, der Förderverein hat sich vor 25 Jahren gegründet. 600 Mitglieder unterstützen den Verein. Insgesamt ist Gisela Mahr im Jubiläumsjahr zufrieden. „Allerdings verteilt sich im Bereich der Verantwortlichen die Arbeit auf zu wenige Schultern.“ Auch bei den Arbeitseinsätzen würde sie sich neue Gesichter wünschen. „Viele befürchten, dass ihnen das handwerkliche Wissen fehlt. Aber jeder kann Liegen abwischen.“