Norbert Veit legt ein letztes Mal Hand an die alte Heizung. Foto: Cedric Rehman

Als 1969 der erste Mann den Mond betrat, stand die Heizung in der Franziskakirche in Birkach bereits. Diesen Sommer wird sie ausgetauscht. Die Gemeinde wird dank einer neuen Anlage kräftig Heizkosten sparen.

Birkach - Funktioniert habe sie schon noch, doch das wäre wohl nicht mehr lange gut gegangen, vermutet Norbert Veit. „Die Heizanlage ist aus den Sechzigern. Da ist es absehbar, dass sie bald den Geist aufgibt“, sagt Veit. Er ist beim Kirchengemeinderat zuständig für Bauangelegenheiten und hat schon seit Jahren die Sanierung geplant, die jetzt ansteht.

Tatsächlich genügt ein Blick, um zu erkennen, dass die Geräte wohl schon standen, als 1969 der erste Mann den Mond betrat. Gitterkästen aus Metall, in denen eine Flamme entzündet werden muss – solche Heizkörper gehören aus heutiger Sicht ins Museum. Die Gemeinde musste für ihre altertümliche Anlage zuletzt tief in die Tasche greifen. „Wir haben soviel verbraucht wie ein Einfamilienhaus, obwohl wir die Heizung ja nur am Sonntag vor dem Gottesdienst anstellen“, sagt Veit. Dann musste jemand an jedem einzelnen Gasofen die Flamme entzünden, damit im Winter die Temperatur im Kircheninnenraum auf ein erträgliches Maß stieg.

Die Kirche ist bis Mitte Oktober geschlossen

Das soll nach der Sanierung der Vergangenheit angehören. Von Sonntag, 16. August, an schließt die Franziskakirche voraussichtlich bis Mitte Oktober. Danach soll die Heizung in der Kirche an die des Pfarrhauses angeschlossen sein. Damit wird sie zentral steuerbar. Niemand muss mehr vor dem Gottesdienst die Öfen einzeln anzünden.

Die neue Anlage soll aber nicht nur Mitarbeitern der Gemeinde einen zusätzlichen Gang ersparen. Norbert Veit vom Kirchengemeinderat schätzt, dass durch den Umbau die Hälfte an Energiekosten eingespart werden kann. Denn anders als die alte Heizung kann die neue unter der Woche auf niedriger Stufe heizen, sodass vor dem Sonntagsgottesdienst weniger Energie verbraucht wird, um angenehme Temperaturen zu erzeugen. „Die alte Heizung konnten wir nur ausschalten oder volle Pulle in der kalten Kirche laufen lassen, das ist nicht sehr sparsam“, sagt Norbert Veit. Dafür lohne sich aus seiner Sicht die Investition von 70 000 Euro. „Das ist natürlich ein Batzen, aber wir haben in den vergangenen Jahren gewusst, dass wir diese Summe aufbringen müssen“, sagt Veit.

Der Gottesdienst zieht um

Also hat die Gemeinde gespart und finanzielle Rücklagen gebildet. Einen Teil der Summe brachten zudem Spender auf. Die Gemeinde sei natürlich nicht glücklich, dass sie in den kommenden Wochen nicht mehr in der Franziskakirche Gottesdienst feiern kann. Sie muss auf das Gemeindehaus an der Grüninger Straße 25 ausweichen. „Trotzdem freuen sich die Gemeindemitglieder, dass nun endlich die neue Heizung kommt“, sagt Veit.

Wenn diese installiert ist, können sie davon ausgehen, dass die neue Heizung eine ganze Weile lang für wohlige Wärme während des Gottesdiensts sorgen wird.