Vizepräsident Florian Philippot will die Front National verlassen Foto: AFP

Der stellvertretende Chef von Frankreichs rechtspopulistischer Front National (FN), Florian Philippot, verlässt die Partei. Vorausgegangen war ein Führungsstreit innerhalb der Partei.

Paris - Krise in der rechtsextremen Front National (FN) in Frankreich: Vizepräsident Florian Philippot will nach einer Auseinandersetzung mit der Chefin Marine Le Pen die Partei verlassen. Das kündigte Philippot, der lange als einer der engsten Vertrauten Le Pens galt, am Donnerstag im TV-Sender France 2 an.

Philippot war zuvor von Le Pen abgestraft worden. Sie hatte ihm am Mittwoch einen Interessenkonflikt vorgeworfen und ihm die Verantwortung für den Aufgabenbereich Strategie und Kommunikation entzogen. Philippot, der zugleich Präsident einer politischen Vereinigung ist, die sich „Die Patrioten“ nennt, behielt aber den Titel eines Vizepräsidenten. In der FN gilt er als harter Gegner der Gemeinschaftswährung Euro.

Spannungen gibt es in der Partei schon länger. Le Pen hatte im Stichentscheid der Präsidentenwahl im Mai deutlich gegen ihren sozialliberalen Rivalen Emmanuel Macron verloren. Eine TV-Debatte mit Macron vor der Wahl geriet für Le Pen zum Debakel und führte auch im eigenen Lager zu Debatten. Bei der Parlamentswahl im Juni erreichte die Partei nur acht Abgeordnetensitze.