EnBW-Chef Frank Mastiaux. Foto: Leif Piechowski

Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW hat sich in den letzten Monaten schlanker aufgestellt. Um im Wettbewerb zu bestehen, könnten auf die Mitarbeiter neue Härten zukommen.

Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW hat sich in den letzten Monaten schlanker aufgestellt. Um im Wettbewerb zu bestehen, könnten auf die Mitarbeiter neue Härten zukommen.

Stuttgart - Der Umbau des Geschäfts beim Energieversorger EnBW wird auch Spuren bei den Beschäftigten hinterlassen. Die Neujustierung des Geschäfts erfordere eine höhere Flexibilität „auf Ebene des Unternehmens und damit auch der Mitarbeiter, räumlich, aber auch von den Inhalten her“, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux den Stuttgarter Nachrichten. „Wer die Garantie sucht, 30 Jahre lang an derselben Aufgabe am selben Ort zu arbeiten, dem können wir diese Garantie so nicht mehr geben“, sagte der Manager. Die Mitarbeiter müssten bereit sein, neue Aufgaben zu übernehmen. Zu dem von ihm angestoßenen Konzernumbau gebe es keine Alternative.

Kosten reduzieren und sich schlanker aufstellen

Nach Prognosen des Konzerns wird der Stellenwert des klassischen Energiegeschäfts – also der Handel und Erzeugung von Strom in konventionellen Kraftwerken – bis 2020 drastisch abnehmen. Statt eines Gewinns von 1,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr könnten 2020 nur noch 300 Millionen Euro anfallen. Ein Minus von 80 Prozent. Die Lücke soll durch mehr Öko-Energien, höhere Gewinne bei den Netzen und Dienstleistungen gestopft werden.

Um die Ziele zu erreichen, versucht der 20.000-Mitarbeiter-Konzern seit Monaten, Kosten zu reduzieren und sich schlanker aufzustellen – offenbar mit Erfolg. Das Sparprogramm Fokus, das eine Kostenreduktion von 750 Millionen Euro jährlich vorsieht, habe man „um ein Drittel beschleunigt“, sagte Mastiaux. Die Ziele für 2013 werde man sogar übertreffen. Das kostet rund 1300 Stellen. Unter anderem fielen auch 100 interne Aufsichtsratsmandate weg, sagte Mastiaux.