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Berufliche Schulen eröffnen Schülern viele Möglichkeiten, aber nicht alle Schüler kennen sie.

Stuttgart - Jugendliche bewerben sich verzweifelt um eine Lehrstelle, Betriebe suchen vergeblich nach Auszubildenden. Doch sie finden nicht zusammen. Das kommt auch im Südwesten vor, sagt Bernd Stockburger, Geschäftsführer berufliche Bildung der Handwerkskammer Region Stuttgart. Die beruflichen Schulen bieten deshalb Kurse an, um schwer vermittelbare Schüler besser auf eine Ausbildung vorzubereiten. Im Berufsvorbereitungsjahr oder Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf können Jugendliche den Hauptschulabschluss nachmachen, im Berufseinstiegsjahr Schüler mit Hauptschulabschluss ihre Kenntnisse vertiefen.

Das ist nur ein Teil des breiten Aufgabenspektrums der beruflichen Schulen im Südwesten, die rund 431000 Schüler unterrichten. Immer gefragter sind Vollzeitgänge, die Schülern höhere Schulabschlüsse ermöglichen. Dazu kommen Techniker- und Meisterausbildungen. "Die Hälfte der Hochschulzugangsberechtigungen werden an beruflichen Schulen erworben", sagt Herbert Bläsi, Leiter der Steinbeisschule für Bautechnik und Medien im Stuttgarter Norden. Doch häufig stünde man im Schatten der allgemeinbildenden Schulen.

Das soll sich ändern. Eine Enquetekommission des Landtags hat Vorschläge gemacht, wie berufliche Schulen gestärkt werden können. Mehr Unterstützung fordert auch der Stuttgarter Bauunternehmer Matthias Schneller. "Wir erwarten von den beruflichen Schulen, dass die Schüler das nötige Fachwissen erhalten und fit gemacht werden für den Beruf." Über diese und andere Themen werden wir beim nächsten Forum Bildung unserer Zeitung am 13. Dezember in der Steinbeisschule diskutieren.