Großverdiener der Formel 1: Lewis Hamilton auf seiner Jacht im Hafen von Monaco Foto: Getty

Zwei WM-Titel hat er bereits auf dem Konto, zudem gilt Lewis Hamilton als einer der besten Formel-1-Rennfahrer. Seine Erfolge und sein Promi-Faktor sind Mercedes ein stolzes Gehalt wert.

Monte Carlo - Wenn’s privat mit einer langjährigen Partnerschaft schon nicht klappt, dann wenigstens eine dauerhafte Beziehung auf der beruflichen Ebene. Mit Nicole Scherzinger ist seit Februar endgültig Schluss. Ob Lewis Hamilton etwas in der Art gedacht hat, als er seinen Namen unter den Vertrag mit Mercedes setzte, bleibt das Geheimnis des Silberpfeil-Piloten.

Zusammenarbeit mit Rennstall Mercedes bis 2018

Nun ist endgültig Fakt, worüber in den vergangenen Wochen bisweilen mit zum Teil höchst tollkühnen Interpretationen spekuliert worden war: Lewis Hamilton, zweimaliger Formel-1-Weltmeister und derzeit WM-Führender, ließ vor dem Großen Preis von Monaco an diesem Sonntag (14 Uhr/RTL) verkünden, dass er die Zusammenarbeit mit dem Rennstall Mercedes bis 2018 fortsetzen werde.

Als die Botschaft über das Multi-Millionen-Geschäft auf Weltreise ging, schipperte Hamilton mit einer großen, futuristischen Sonnenbrille auf der Nase und einer dicken Perlenkette um den Hals in einer Yacht durch den Hafen von Monte Carlo.

„Mercedes ist meine Heimat“, wurde Hamilton in der Mitteilung zitiert: „Ich könnte nicht glücklicher sein, für weitere drei Jahre hier zu bleiben. Dieses Unternehmen besteht aus leidenschaftlichen Racern – jeder besitzt einen unglaublichen Siegeshunger. Selbst nach den Erfolgen des vergangenen Jahres ist dieser Hunger nicht gestillt, sondern größer denn je – genauso verhält es sich bei mir.“

"Es war eine einfache Entscheidung"

Warum sich die Verhandlungen derart lange hinzogen wie eine Papstwahl, mag mit daran gelegen haben, dass Hamilton persönlich über den Inhalt des Werkes mit Mercedes diskutierte, da er sich die Anstellung eines Managers spart. „Es war eine einfache Entscheidung, es hat nie Zweifel gegeben“, sagte Hamilton gut gelaunt später auf der offiziellen Pressekonferenz in Monaco: „Es bestand kein Anlass zur Eile, deshalb habe ich mir meine Zeit genommen.“

Vor allem dürfte es in den Diskussionen um das Salär gegangen sein, und der 30-Jährige kann zufrieden sein mit seinem Verhandlungsgeschick – pro Jahr wird er zwischen 30 und 40 Millionen Euro kassieren. Je nachdem, wie viele Erfolgsprämien ausbezahlt werden. Nun begleicht die Rennsport-Abteilung des Daimler-Konzerns bis zu 40 Millionen Euro Gehalt pro Jahr für einen Angestellten auch nicht mehr aus der Kaffeekasse – doch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist überzeugt davon, dass jeder einzelne der insgesamt 4 000 000 000 Cent richtig ausgegeben wird.

„Die sportliche Bilanz von Lewis spricht für sich selbst. Er ist eine großartige Persönlichkeit für das Unternehmen“, sagte der Österreicher, „ich selbst freue mich sehr darauf, weiterhin mit der stärksten Fahrerpaarung der Formel 1 anzutreten und gemeinsam weitere historische Erfolge einzufahren.“ Vergangenes Jahr hatte Nico Rosberg ebenfalls vor dem Monaco-Grand-Prix seinen Vertrag „langfristig“ verlängert. Im Fahrerlager gehen die hellhörigen Experten davon aus, dass der Kontrakt des gebürtigen Wiesbadeners mindestens bis Ende 2016 läuft; 2017 scheint aber wahrscheinlicher.

Nach Hamiltons Unterschrift ist für Ferrari-Star Sebastian Vettel klar, wen er für die nächsten Jahre im Kampf um den Titel schlagen muss. Hamilton bleibt im schnellsten Auto mit dem stärksten Motor, der Brite strebt mit Mercedes den maximalen Erfolg an. Er will zur Motorsport-Legende aufsteigen. „Ich will mehr Rekorde, mehr Siege – darum geht es“, sagte der Titelverteidiger zuletzt. Selbstverständlich profitiert auch Mercedes von der Berufsehe. Mit Hamilton im Cockpit kauft sich die Premiummarke aus Stuttgart nicht nur einen Spitzenfahrer, sondern auch einen Spitzenpromi. Der extrovertierte Kerl füllt sowohl Sportseiten als auch Klatschblätter, er genießt mediale Aufmerksamkeit, zeigt sich gern mit Stars und Sternchen aus Musik und Film, lässt die Welt via Twitter und Facebook an seinem Privatleben teilhaben. „Solange er die Marke Mercedes nicht beschädigt, schauen wir interessiert dabei zu“, sagte Toto Wolff unlängst. Irgendwann wird Lewis Hamilton sicher über seine Kanäle mitteilen, dass er eine Partnerschaft eingegangen ist. Eine private.