Der Ford Kuga ist kein Ladenhüter, sondern verkauft sich gut. Foto: Hersteller

Der Kuga hat ein gefälliges Design und spielt seine Qualitäten mit einer hohen Sitzposition aus. Ein knuffiges Auto mit allerlei Rundungen.

Der Ford Kuga setzt zum Überholen an: In den ersten vier Monaten des Jahres wurden hierzulande rund 7500 Modelle des Hochdach-Kombis verkauft - damit liegt er deutlich über Vorjahresniveau und hat sogar den in dieser Fahrzeugklasse sehr beliebten Mitbewerber Skoda Yeti überflügelt. Ob man ihn als Hochdach-Kombi oder leichten Geländewagen der sogenannten SUV-Gattung benennt, der Kuga ist ein knuffiges Auto mit allerlei Rundungen und wenig Kanten.

Nach derzeitiger Ford-Mode zieren langgezogene Scheinwerfer und ein bulliger Kühlergrill die Bugpartie. Zurückhaltender wirkt das Heck mit waagerechten Leuchten und einer tief nach unten reichenden Gepäckraumklappe. Einsteigen und wohlfühlen - ganz so einfach ist es nicht, obwohl das hoch platzierte Gestühl bequem ist, der Motorstartknopf brav seinen Dienst tut, der Schalthebel gut zur Hand liegt und das Lenkrad präzise die Befehle weitergibt. Auf der Mittelkonsole der Armaturentafel thront jedoch eine Vielzahl von Schaltern sowie Knöpfen samt einem Rad, das man zum Bedienen drehen oder drücken kann und dies nicht durchgängig logisch-intuitiv.

Im Fond herrschen genügend Kopf- und Beinfreiheit

Per Augenschein gleicht das mehr einer bunten Salatmischung als einer fein geschichteten Lasagne. Hier mag man vielleicht auf den Gewöhnungseffekt hoffen, wenn man das Auto länger als während eines Zwei-Wochen-Tests fährt. Kleine Abstriche gibt es bei der Sicht nach schräg hinten durch die dortigen breiten Dachsäulen und kleinen Fenster. Im Fond herrschen genügend Kopf- und Beinfreiheit, die Sitze lassen sich im Verhältnis 60:40 problemlos umklappen, wobei eine niedrige Stufe entsteht. Der 481 Liter fassende Kofferraum ist über eine gerade mal 67 Zentimeter hohe Ladekante ordentlich zu befüllen. Der frontgetriebene Kuga mit dem 103 kW (140 PS) leistenden Zwei-Liter-Dieselmotor hat jedenfalls genügend Dampf unter der Haube, um den Alltäglichkeiten des Lebens auf der Straße zu trotzen.

Die zurückhaltende Geräuschkulisse des durchzugsstarken Selbstzünders gibt selbst bei hohem Tempo keinerlei Anlass zur Klage. Angenehm leicht lassen sich die sechs Gänge wechseln. Trotz seiner hohen Karosserie wankt der Kuga auch in flott durchfahrenen Kurven kaum, und sein Fahrwerk nimmt Bodenunebenheiten weitgehend ungerührt zur Kenntnis. Als Fronttriebler steht der Kuga ab 24 000 Euro in der Preisliste - mit 110 kW (150 PS) starkem 1,6-Liter-Benziner.

Eine Allrad-Version gibt es ab 29 400 Euro für den 103 kW (140 PS) leistenden Zwei-Liter-Diesel; das sind 2000 Euro mehr als mit Antrieb nur auf die Vorderachse. In hochwertiger Titanium-Ausstattung kostet der frontgetriebene Selbstzünder-Testwagen 29 500 Euro, einschließlich Lendenwirbelstütze am Fahrersitz, Zwei-Zonen-Klimaanlage, Audiosystem und 17-Zoll-Leichtmetallräder. Sein Testverbrauch von 7,4 Liter Dieselkraftstoff liegt gut zwei Liter über der Norm, ohne dass der Kölner hart durch den Verkehr geknüppelt worden wäre. Es handelt sich bei diesem Messwert also wieder mal um den - üblicherweise erhöhten - Realverbrauch.