Der Flieger musste am Flughafen Stuttgart landen. Foto: dpa

Ein Flugzeug einer spanischen Airline musste am späten Freitagabend auf dem Flughafen Stuttgart außerplanmäßig landen, da ein offenbar psychisch kranker Mann im Flugzeug randalierte. Er trat und schlug gegen die Tür zum Cockpit.

Leinfelden-Echterdingen - Der 29-jährige Tatverdächtige, gegen den die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr ermitteln, ist am Samstagnachmittag dem Haftrichter am Amtsgericht Stuttgart vorgeführt worden. Dieser erließ den von der Staatsanwaltschaft beantragten Unterbringungsbefehl und wies den Beschuldigten in die forensische Abteilung eines Zentrums für Psychiatrie ein.

Der Passagier, der mit einem Airbus 320 einer spanischen Fluglinie von Amsterdam nach Rom unterwegs gewesen war, hatte im Flugzeug randaliert. Daraufhin musste der Flieger am Freitagabend in Stuttgart außerplanmäßig landen.

Wie die Polizei mitteilt, war das Flugzeug mit 105 Passagieren und sechs Crewmitgliedern um 22.05 Uhr in Amsterdam gestartet. 15 Minuten nach dem Start ging der 29-jährige Niederländer auf die Toilette, diese war aber besetzt. Dann trat er gegen die Toilettentür, und versuchte gewaltsam ins Cockpit einzudringen, indem er mehrfach gegen die Tür trat und schlug. Der Pilot setzte einen Notruf ab, steuerte den Stuttgarter Flughafen an und landete dort gegen 22.50 Uhr.

Der Mann hatte keine Waffen dabei

Der Mann, der laut Polizei offenbar unter dem Einfluss von Medikamenten stand und psychische Probleme hat, wurde von der Polizei im Flugzeug vorläufig festgenommen. Dabei leistete er Widerstand, allerdings wurde niemand verletzt. Der Mann war unbewaffnet. Die Maschine konnte ihren Flug nach Rom um 2.08 Uhr fortsetzen.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen haben Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr aufgenommen, diese dauern aktuell noch an. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund liegen nicht vor.