Am Flughafen Stuttgart herrscht viel Betrieb – die Chefs denken über ein weiteres Fluggastgebäude nach. Foto: dpa

Zwölf Millionen Passagiere können die Fluggastgebäude in Stuttgart verkraften – im kommenden Jahr werden schon elf Millionen Reisende erwartet. Die Flughafenchefs denken über einen Neubau nach.

Stuttgart - 10,5 Millionen Flugreisende in diesem Jahr, bis zu elf Millionen im kommenden – der Flughafen Stuttgart hat mächtig Aufwind. Für ihn gehen jetzt acht magere Jahre mit einer Finanz- und Wirtschaftskrise, mit Flugpausen durch Vulkanausbrüche und Streiks in der Luftfahrtbranche seit dem letzten Rekord im Jahr 2007 zu Ende.

Langsam, aber sicher nähert er sich seiner Kapazitätsgrenze, zumal Flughafenchef Georg Fundel hofft, dass die Lufthansa-Tochter Eurowings in Stuttgart Maschinen stationieren wird. Das könne noch einmal 500 000 Fluggäste zusätzlich pro Jahr bringen, sagte Fundel. Die Gebäude ermöglichen zurzeit die Abfertigung von rund zwölf Millionen Reisenden pro Jahr. Daher denkt Fundel über einen Neubau für etwa 150 Millionen Euro nach.

Direktor Fundel kritisiert die Politik

Künstliche Beschränkungen des Flugverkehrs lehnte Fundel ab. Er kritisierte, dass nach der Bundesregierung nun auch die EU-Kommission die Lufthansa und andere europäische Fluglinien gegen vermeintlich unfairen Wettbewerb etwa aus arabischen Emiraten schützen will. Einerseits gebe es Bestrebungen für eine unsägliche Abschottung, andererseits wolle man in Deutschland und Frankreich hergestellte Flugzeuge in alle Welt verkaufen, sagte Fundel. Die Lufthansa habe „brillant lobbyiert“.