In Baden-Württemberg waren in der ersten Januarwoche 504 Soldaten als Flüchtlingshelfer aktiv Foto: dpa

In der Flüchtlingskrise verlässt sich Baden-Württemberg deutlich stärker auf die Unterstützung der Bundeswehr als andere Bundesländer.

Stuttgart - In der Flüchtlingskrise verlassen sich einige Bundesländer auf die Unterstützung der Bundeswehr deutlich stärker als andere. Wie aus einer internen Aufstellung zur Unterrichtung des Parlaments hervorgeht, wird die Hilfe der Soldaten dabei nicht unbedingt von den Ländern am stärksten in Anspruch genommen, die die meisten Asylbewerber unterzubringen haben.

In der ersten Januarwoche waren in Bayern durchschnittlich 1095 Soldaten für Flüchtlinge im Einsatz. Dass diese Zahl höher ist als in jedem anderen Land, ist jedoch der Tatsache geschuldet, dass die meisten Flüchtlinge in Bayern über die Grenze kommen. Allerdings waren in Baden-Württemberg im gleichen Zeitraum immerhin auch 504 Soldaten als Flüchtlingshelfer aktiv. Und selbst in Thüringen, das nach dem Königsteiner Schlüssel weniger als fünf Prozent der Flüchtlinge aufnehmen muss, waren 453 Soldaten im Dauereinsatz.

Im Saarland halfen im Rahmen der Amtshilfe 245 Bundeswehr-Angehörige Flüchtlingen, in Mecklenburg-Vorpommern waren es 306 Soldaten. Dabei sind nirgends so wenige Asylbewerber untergebracht, wie in diesen beiden Bundesländern. Denn die Verteilung orientiert sich an Einwohnerzahl und Steuereinnahmen. Deshalb werden die meisten Asylanträge in Nordrhein-Westfalen gestellt. Die Hilfe der Bundeswehr beanspruchte NRW zuletzt aber kaum. Gerade einmal 85 Soldaten waren dort im Einsatz.