Festliche Stimmung: Die Dankesfeier der Stadt im Schlosshof Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Rund 3000 ehrenamtliche Helfer kümmern sich um aktuell 6200 Flüchtlinge, die in Stuttgart in 90 Einrichtungen untergebracht sind. Die Stadtverwaltung hat den Helfern mit einer Feier gedankt.

Stuttgart - Ohne ehrenamtliche Helfer wäre die Betreuung der Flüchtlinge kaum möglich – das wissen auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und seine Stadtverwaltung, die den Helfern daher am Samstagabend im Innenhof des Alten Schlosses eine Dankesfeier ausrichteten.

Rund 6200 Menschen leben momentan in den 90 Flüchtlingsunterkünften im Stuttgarter Stadtgebiet. Damit sie mit dem Nötigsten versorgt werden und Ansprechpartner bei Sorgen und Problemen haben, unterstützen über 3000 ehrenamtliche Flüchtlingshelfer die Arbeit von Sozialarbeitern und anderen hauptamtlichen Helfern.

OB Kuhn: Ehrenamtliche leisten wichtigen Beitrag

„Ohne Ihre Arbeit würden wir in Stuttgart nicht da stehen, wo wir gerade sind“, betonte Kuhn. Mit Programmen wie Sprachkursen, Fahrradwerkstätten oder Spielenachmittagen werde den Flüchtlingen das Gefühl gegeben, nicht allein zu sein. Damit überbrücke man auch die langen Wartezeiten bis zur Entscheidung über den Asylantrag. „Mit ihrer Unterstützung leisten die Ehrenamtlichen einen wichtigen Beitrag, dass Integration funktioniert“, sagte Kuhn.

Er zeigte sich besonders stolz, dass – abgesehen von der AfD – alle Fraktionen des Gemeinderats die Unterbringung der Flüchtlinge in der Stadt positiv bewerten.

Hilfe oft neben dem Vollzeitjob

Dass die Arbeit als ehrenamtliche Helferin nicht immer einfach ist, erzählten drei Frauen aus Wangen und Hedelfingen. Seit drei Monaten helfen sie in dortigen Unterkünften mehrmals in der Woche. Ob Bewirtung, Sammeln und Sortieren von Kleidung oder Kinderbetreuung, die drei Frauen übernehmen viele Aufgaben. Die Situation der Menschen in den Unterkünften ist für sie oft belastend. Man nehme das dort Gesehene oft mit nach Hause. „Ich mache mir ständig Gedanken, was man noch machen könnte. Wenn man dann von den Leuten aus Dankbarkeit umarmt wird, ist alle Anstrengung vergessen“, versicherte eine Helferin.

Über die Feier freuten sie sich ganz besonders, da sie oft das Gefühl haben, von offizieller Seite alleingelassen zu werden. „Wir haben den Eindruck, dass vergessen wird, dass wir das zusätzlich zu unseren Vollzeitjobs machen“, meinte eine Helferin. Vor allem eine klare Übersicht, an welche Stellen man sich wenden kann, wenn man helfen möchte, wäre aus ihrer Sicht dringend nötig.