Auch in Untertürkheim soll ein weiteres Flüchtlingsheim entstehen Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung an diesem Donnerstag zehn neue Standorte für Flüchtlingswohnheime genehmigen. Damit sollen bis Ende 2016 Unterkünfte für 1995 Menschen geschaffen werden. Jedes Gebäude hat eine Kapazität für 78 Menschen.

Stuttgart - Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung an diesem Donnerstag zehn neue Standorte für Flüchtlingswohnheime genehmigen. Damit sollen bis Ende 2016 Unterkünfte für 1995 Menschen geschaffen werden. Jedes Gebäude hat eine Kapazität für 78 Menschen, gebaut werden jeweils zwei oder drei Häuser in zehn Bezirken.

Während der Bezirksbeirat Degerloch mit sieben Jastimmen und drei Enthaltungen zwei Heimen an der Helene-Pfleiderer-Straße zustimmte, wo bisher der Bau von 17 Reihenhäusern vorgesehen war, lehnte der Bezirksbeirat Untertürkheim den Standort an der Württembergstraße mit sieben gegen zwei Stimmen ab. Der Beirat muss sich damit erneut mit dem Thema befassen, bevor der Rat entscheidet.

„Es gibt in Untertürkheim zwei Vorschläge für Alternativen, beide scheiden aus“, sagte Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) am Mittwoch. So sei eine Fläche an der Hafenbahnstraße bei den Otto-Konz-Brücken an die Bahn-Projektbaugesellschaft für Stuttgart 21 vergeben. „Wir haben darauf keinen Zugriff, unabhängig von der Frage, ob das Gelände überhaupt für ein Wohnheim geeignet ist“, so Föll. Nicht bebaut werden dürften Flächen einer früheren Gärtnerei gegenüber einem Baumarkt. Sie liegen im Außenbereich und dürfen nur landwirtschaftlich genutzt werden.

Auch die von der Verwaltung vorgeschlagene Baufläche an der Württembergstraße liegt außerhalb der geschlossenen Bebauung, sie sei aber für eine Friedhofserweiterung verplant gewesen, eine „temporäre Bebauung“ sei dort erlaubt. Heißt: im Fall der Flüchtlingswohnheime fünf bis zehn Jahre. Bis auf die AfD billigen alle Fraktionen die Neubauten. Die Kosten liegen bei 54,5 Millionen Euro, der Betrieb bei rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Der Betreuungsschlüssel mit einem Sozialarbeiter auf 136 Flüchtlinge bleibt bestehen. Die Fraktionen von SÖS/Linke plus und SPD forderten einen Betreuer auf 100 oder 120 Flüchtlinge, scheiterten aber am Mittwoch im Ausschuss.