Flüchtlinge kommen am Münchner Hauptbahnhof (01.09.2015). Foto: dpa

Bayern hat Südtirol um Hilfe bei der Unterbringung von Flüchtlingen gebeten. Mit Erfolg. Außerdem will Italien wieder Grenzkontrollen aufnehmen, auch am Brenner.

Rom - Die norditalienische Region Südtirol will Bayern in den kommenden Tagen bei der Unterbringung ankommender Flüchtlinge helfen und die Kontrollen an der Grenze zu Österreich wieder aufnehmen. Etwa 300 bis 400 Menschen sollten für einige Tage in Turnhallen in Südtirol unterkommen, teilte die Provinz Bozen am Mittwoch mit. Zudem sollen an der Grenze zu Österreich verschärft Grenzkontrollen durchgeführt werden. Das entschied Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher nach Rücksprache mit der italienischen Regierung in Rom.

Zuvor habe Bayerns Sozialministerin Emilia Müller um Hilfe gebeten, erklärte die Provinz. In Bayern waren seit Wochenbeginn Tausende Flüchtlinge angekommen, allein am Dienstag waren es etwa 2500. Auch über den Brenner versuchen täglich zahlreiche Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, Deutschland zu erreichen.

Grenzkontrollen am Brenner wieder aufgenommen

Italien nimmt wegen der Flüchtlingsströme die Grenzkontrollen am Brenner wieder auf. Die Regierung in Rom habe sich auf Ersuchen Bayerns bereiterklärt, die Grenze zu Österreich wie beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau vorübergehend zu kontrollieren, teilte die Landesregierung von Südtirol am Mittwoch im Internet mit. Die Kontrollen würden gemäß den Bestimmungen des Schengener Abkommens vorgenommen, das in Kraft bleibe, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Rom. Die Behörden auf der österreichischen Seite widersprachen dieser Darstellung. „Grundsätzlich ist es so, dass keine Grenzkontrollen durchgeführt werden“, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol. Es gebe nur im Hinterland zum Beispiel in Zügen unregelmäßige Kontrollen.