Feriz (r.) und Familie mit Felizitas Keller (hinten) beim Willkommenscafé Foto: Manuel Kern

Das Eltern-Kind-Zentrum im Mehrgenerationenhaus empfängt Flüchtlinge zum Willkommenscafé. darunter Feriz mit ihrer Familie.

S-West - Freunde seien sie geworden in ihrer gemeinsamen Zeit in der Flüchtlingsunterkunft an der Forststraße, erzählen Feriz aus Mazedonien und Dashnim aus dem Kosovo. Klar, dass die beiden sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben, um der Einladung des Eltern-Kind-Zentrums an der Ludwigstraße zu folgen. Dort sitzen die beiden Familienväter nun an einer langen Tafel bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen und beobachten ihre Kinder beim Spielen.

Rund 20 Personen sind der Einladung zum Willkommenscafé am Donnerstagnachmittag gefolgt. Felizitas Keller und Elke Arenskrieger, Geschäftsführerinnen des Ekiz, haben die Aktion auf die Beine gestellt. „Wir wollen die Menschen auf diese Weise in Deutschland willkommen heißen“, sagt Arenskrieger. Die Begegnung sei ein erster Schritt, auf den weitere folgen sollen. Ziel sei die langfristige Integration der Familien in das Eltern-Kind-Zentrum.

„Schön, dass wir eingeladen wurden“

„Wir freuen uns, wenn die Flüchtlinge sich bei uns engagieren oder ihre Kinder zum Spielen kommen“, so Arenskrieger. Dann wendet sie sich einem jungen Mann zu und erläutert ihm die Vorzüge eines deutschen Zwetschgenkuchens. Wie Feriz und Dashnim sind die meisten Gäste im Flüchtlingswohnheim an der Forststraße untergebracht, auch Samira aus Eritrea. Die junge Frau ist mit ihrer kleinen Tochter Hermena da, die schon die Spielecke im Ekiz entdeckt hat. „Schön, dass wir eingeladen wurden“, sagt Samira auf Arabisch. Seit neun Monaten sei sie in Deutschland und dankbar für die Gastfreundschaft.

Als Dolmetscher fungiert Jehad. Der 24-jährige mit Wurzeln in Palästina hat die Bewohner der Unterkunft an der Forststraße 71 zusammengetrommelt und ist mit ihnen zum Mehrgenerationenhaus gelaufen. Für sein Studium im Fach Soziale Arbeit ist er in der Unterkunft gerade als Praktikant der Evangelischen Gesellschaft im Einsatz. „Für das Wohnheim habe ich mich bewusst entschieden. Es macht mir Spaß, mit Menschen aus so vielen Nationen in Kontakt zu kommen“, erzählt er. Mit dem Eltern-Kind-Zentrum will er in Verbindung bleiben. „Ich finde solche Begegnungsstätten wichtig“, sagt Jehad.

„Wenn hier was los ist, kommen wir wieder“

Für Nachschub in der Kaffeetasse und auf dem Kuchenteller sorgen unterdessen Cem und seine Klassenkameraden von der Hasenbergschule. Insgesamt 14 Schüler der achten Klasse sammelten vergangenes Schuljahr im Ekiz erste berufliche Erfahrungen in der Gastronomie und mit der Betreuung kleiner Kinder. Einige Schüler sind an diesem Nachmittag noch einmal da, um die Gäste zu bedienen.

Auch Markus Breitmaier von der BW-Bank lässt sich Kaffee und Kuchen schmecken, zum Dank gibt es einen Scheck über 1000 Euro. „Wir wollen die Kooperation mit der Hasenbergschule forstsetzen. Dafür werden wir das Geld verwenden“, erklärt Elke Arenskrieger. Mit der Resonanz auf das Willkommenscafé ist sie zufrieden. Sie hofft, einige ihrer Gäste bald wiederzusehen. Die Chancen stehen gut, dass Feriz und Dashnim beim nächsten Mal wieder dabei sind. Die beiden sind sich einig: „Wenn hier was los ist, kommen wir wieder.“