Die Hallen sollen als Notunterkünfte ein Auslaufmodell werden. Foto: dpa

Die Sport- und Gewerbehallen im Kreis bleiben bis auf weiteres Flüchtlingsunterkünfte. Der Kreis will sicher gehen, dass er einen Puffer hat, falls die Zahl der Flüchtlinge wieder steigen sollte.

Kreis Ludwigsburg - Von einer Entspannung bei der Flüchtlingsunterbringung kann im Landkreis Ludwigsburg offenbar keine Rede sein. „Wir rechnen damit, dass wir dieses Jahr mehr Flüchtlinge unterbringen müssen als vergangenes Jahr“, sagte Jürgen Vogt, Ordnungsdezernent im Landratsamt, am Montagnachmittag im Verwaltungsausschuss des Kreistags. Aktuell habe der Kreis 2210 Flüchtlinge vorläufig untergebracht. Bis Ende des Jahres werde diese Zahl wohl auf 4000 bis 5000 Menschen steigen.

Zwar habe sich der Zustrom der Flüchtlinge bundesweit eher verringert. Jedoch habe der Landkreis Ludwigsburg noch einen Rückstand von rund 1600 Menschen, die noch unterzubringen seien. Für dieses Jahr hat der Kreis deshalb 30 Millionen Euro im Haushaltsplan reserviert. Allerdings geht Vogt davon aus, dass diese Summe nicht voll ausgeschöpft werden muss. Der Ausbau der Unterkunftsmöglichkeiten werde damit weiter vorangetrieben. Allein in diesem Jahr will der Kreis 17 größere Unterkünfte mit einer Gesamtkapazität von rund 2000 Plätzen fertigstellen. Die zusätzlichen Kapazitäten werden laut Vogt benötigt, um die Flüchtlinge aus Gewerbe- oder Sporthallen umziehen lassen zu können. Diese Notunterkünfte würden allerdings bis auf weiteres als Puffer benötigt. Manfred Hollenbach (CDU) forderte im Verwaltungsausschuss, dass der Kreis eine detaillierte Auflistung aller Unterkünfte und genauere Zahlen zu den in den 39 Kreiskommunen untergebrachten Flüchtlingen vorlegen müsse. „Hier fehlt uns der Überblick“, sagte er. Mehrere andere Fraktionen schlossen sich dieser Forderung an. „Das machen wir gerne“, kündigte der Landrat Rainer Haas an.