Immer am Ball: Die ehemalige Profivolleyballerin und Sportdirektorin des Allianz MTV Stuttgart Kim Renkema zeigt die besten Übungen. Foto: Pressefoto Baumann

Nicht jeder Sportler kann ein Profi werden. Doch auch Breitensportler sind ambitioniert und wollen etwas für ihre Fitness tun. In unserer Serie geben prominente Sportler Tipps für Hobbyathleten. Im vierten Teil verrät die ehemalige Profivolleyballerin Kim Renkema ihre drei besten Übungen.

Stuttgart - Im Volleyball kommt es vor allem auf Technik, Taktik, Ballgefühl, Stabilität, Sprungkraft und Handlungsschnelligkeit an. Kim Renkema (29) zeigt und erklärt drei Übungen aus dem Standardprogramm ihrer Sportart. Die Niederländerin war viele Jahre lang erfolgreiche Profivolleyballerin. Nach dem Ende ihrer Karriere im März 2017 wurde sie Sportdirektorin des Vizemeisters und Pokalsiegers Allianz MTV Stuttgart.

Lesen Sie hier: Volleyball: Mehr Mannschaftssport geht nicht.

Übung 1

Stabilisation auf dem Pezziball: „Für einen Volleyballer ist es wichtig, die komplette Muskulatur zu trainieren, und zwar gleichmäßig. Bei uns kann man zum Beispiel, anders als im Tennis, nicht mit einem Blick auf die Armmuskulatur erkennen, ob jemand Links- oder Rechtshänder ist. Ein Pezziball taugt perfekt zu Stabilisationsübungen, die wesentlicher Teil unseres Trainings sind. Eine leichtere Aufgabe für einen hochklassigen Volleyballer ist, auf dem Pezziball zu knien und das Gleichgewicht zu halten. So trainieren wir die Rumpfstabilität, aber auch die Bein-, Bauch- und Rückenmuskulatur. Wichtig ist, auf dem wackligen Ball immer die Position zu halten und aufrecht zu bleiben. Wer den Schwierigkeitsgrad erhöhen will, lässt sich einen Volleyball zuspielen, fängt diesen und wirft ihn dann zurück zum Partner.“

Übung 2

Unterarmliegestütz: „In unserer Sportart pflegen wir eine sehr liebevolle Beziehung zu unseren Bällen. Doch manchmal machen sie uns auch das Leben schwer. Zum Beispiel beim Unterarmliegestütz. Es ist eine sehr gute Übung zur Kraft-Ausdauer, zudem stärkt sie die gesamte Muskulatur – von den Beinen über den Rumpf und den Rücken bis zu den Armen. Sie passt also perfekt zu den Anforderungen im Volleyball. Schon wenn die Unterarme auf den Boden gestützt sind, ist die Übung anstrengend. Noch schweißtreibender ist sie, wenn die Stabilität leidet, weil die Arme auf einem wackligen Volleyball aufliegen. Wer sich in dieser Position 30 Sekunden halten kann, ist schon auf einem guten Weg. Bei uns im Bundesliga-Team machen wir die Übung oft dreimal eine Minute lang, mit kurzen Pausen dazwischen. Und davon drei bis vier Durchgänge.“

Übung 3

Techniktraining an der Wand: „Wir Volleyballer haben das Problem, dass wir für das Techniktraining fast immer einen Partner oder eine Gruppe benötigen. Der Annahme muss ein Aufschlag vorausgehen, dem Angriffsschlag ein Zuspiel. Eine der wenigen Übungen, die ein Volleyballer alleine machen kann, ist das Spielen des Balles an die Wand. Ich habe dazu früher die Wand unseres Hauses genutzt und so lange geübt, bis meine Eltern völlig genervt waren. Wichtig bei der Annahme- und Abwehrübung, die ich hier zeige, ist es, die Arm- und Beinposition exakt zu halten und den Ball immer in derselben Stärke an die Wand zu spielen. Dann werden gleichzeitig die Beinmuskulatur und Ausdauer verbessert. Ein guter Volleyballer schafft in dieser Position bis zu 200 Ballkontakte – und unsere Libera in Stuttgart noch viel mehr.“