Fit im Alter - auch wer jenseits der 60 mit dem Training anfängt, kann sportlich noch viel erreichen. Foto: Pressefoto Baumann

Schwimmen, radeln, klettern, rudern – immer mehr Menschen in der zweiten Lebenshälfte fühlen sich fit und leistungsfähig genug, um Sport zu treiben. Das ist gut so, denn Bewegung ist das beste Mittel, um körperlichen Gebrechen und Demenz vorzubeugen.

Stuttgart - In Baden-Württemberg ist jeder vierte Bürger über 60 Jahre alt, im Jahr 2030 wird es sogar jeder zweite sein. Und weil die Älteren und Senioren immer gesundheitsbewusster leben, investieren sie viel Zeit, um Sport zu treiben und gesund zu bleiben. Dass regelmäßige Bewegung für Gesundheit und Lebensqualität wichtig ist, steht außer Frage. Fit im Alter - auch wer jenseits der 60 einsteigt, kann mit einem guten Trainiung noch viel erreichen, bestätigen Sportwissenschaftler. Menschen, die Sport treiben, sind körperlich fit und fühlen sich wohler. Und sie bleiben im hohen Alter gesund und werden nicht so schnell gebrechlich. Ein Überblick über Sportarten, die für ältere Menschen bestens geeignet sind:

Radfahren

Steile Berge hochstrampeln, mithalten können, wenn man in einer Gruppe mit unterschiedlicher Altersstruktur radelt. Mit einem Pedelec (Pedal Electric Cycle) ist dies möglich. Der Elektromotor gibt beim Treten Schwung, die Bewegung fällt leichter. Doch ergibt das Fahrrad auch aus sportmedizinischer Sicht Sinn? „Absolut“, sagt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. „Der Puls schießt nicht in die Höhe, und der Kraftaufwand ist gering – für Menschen mit Gelenk- oder Atemwegsbeschwerden ist die Motorunterstützung oft der entscheidende Grund, wieder Rad zu fahren.“ Der Kreislauf kann hierbei geschont werden.

Schwimmen

Das Herz-Kreislauf-System wird in Schwung gehalten, die Lungenfunktion verbessert, der Stoffwechsel angeregt. Durch regelmäßiges Schwimmen wird das Immunsystem gestärkt, die Körpermuskulatur gleichmäßig aufgebaut und die Koordinationsfähigkeit gefördert. Studien haben nachgewiesen, dass die Alterserscheinung Demenz viel später auftritt, wenn regelmäßig geschwommen wird. Zudem wird die Konzentrationsfähigkeit gefördert. Schwimmen eignet sich auch sehr gut als Ausdauertraining.

Krafttraining

Ausdauertraining – das war für lange Zeit das Zauberwort der Sportwissenschaftler. Das hat sich grundlegend geändert. Das Krafttraining rückt zunehmend als Ergänzung zum Ausdauersport in den Mittelpunkt. Durch regelmäßiges Üben an Hanteln, Medizinbällen, mit Liegestützen oder Kniebeugen, so stellten Studien fest, kann sich der Kraftzuwachs bis zu 100 Prozent erhöhen. Ein wichtiger Aspekt: Die Sturzgefahr, bei älteren Menschen sehr häufig, wird dadurch massiv verringert. Denn es ist eine gehörige Portion Kraft notwendig, will man nach dem Stolpern einen Sturz verhindern. Auch die Zurückhaltung in der Intensität wurde aufgegeben. Es darf durchaus anstrengend sein. Belastungen von 80 bis 90 Prozent der Maximalkraft sind erwünscht. Das heißt: Auch im Alter soll man ab zu richtig Gas geben und das Training bis zur Belastungsgrenze ausreizen.

Fünf Esslinger

Die „Fünf Esslinger“ sind eine Auswahl von fünf Gruppen von Übungen, die das Ziel haben, in der zweiten Lebenshälfte die körperliche Fitness über Jahrzehnte so lange wie möglich zu erhalten. Wünschenswert: die optimale Erhaltung von Nerven, Muskeln, Knochen und Sehnen. Entwickelt wurden die Übungen von Martin Runge, Leiter des Geriatrischen Zentrums in Esslingen.

  1. Balance auf einem Bein
  2. Beweglichkeit und Dehnung
  3. Wippen und Hüpfen
  4. Kraftübungen von Beinen und Rumpf
  5. Kraftübungen von Armen und Rumpf

www.fuenfesslinger.de

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