Aus dem Logistikzentrum werden monatlich 60 000 Artikel versandt. Foto: David Franck

Die Zahlen machen Eindruck: Zwanzig Meter hoch, 13 000 Quadratmeter groß und 40 Millionen Euro teuer ist das zentrale Logistikzentrum des Laserspezialisten.

Ditzingen - Zwanzig Meter hoch, 13 000 Quadratmeter groß und 40 Millionen Euro teuer: Das ist in Zahlen das neue Logistikzentrum des Ditzinger Laserspezialisten Trumpf. Der Neubau wird an diesem Donnerstag in Anwesenheit von 200 Gästen seiner Bestimmung übergeben.

Das neue Zentrallager mit 30 000 Posten ist nach Unternehmensangaben Dreh- und Angelpunkt des weltweiten Logistiknetzwerks von Trumpf. Das bisherige Logistikzentrum, das sich ebenfalls am Stammsitz des Unternehmens befindet, war nach eigenen Angaben aufgrund des starken Wachstums der Trumpf-Gruppe an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Aus dem Logistikzentrum werden monatlich rund 60 000 Artikel versandt – das entspricht 270 000 Paketen pro Jahr.

Keine neuen Arbeitsplätze

180 Mitarbeiter arbeiten im alten wie im neuen Logistikzentrum. Wenngleich also keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden, freut sich die Ditzinger Verwaltungsspitze über das Bekenntnis des Hochtechnologieunternehmens und verlässlichen Gewerbesteuerzahlers zum Standort. „Logistik wird oft auf die Problematik des relativ niedrigen Verhältnisses von Fläche zu Arbeitsplätzen und den mit dem Betrieb verbundenen Verkehr reduziert“, sagt der Oberbürgermeister Michael Makurath über Akzeptanzprobleme entsprechender Ansiedlungen in der Region. „Darüber gerät gerne aus dem Blick, dass auch in unserer Region kein produzierender Betrieb ohne Logistik vorstellbar ist.“ Logistik sei ein unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden Wirtschaftsstandorts. „Oder gut schwäbisch: Wer Rostbraten mag, muss auch das Kühlhaus mögen.“

Fußgängerbrücke verbindet Standorte

Das Logistikzentrum bündle und erweitere am Ort der Produktion die bereits bisher vorhandene Logistik des Unternehmens, so Makurath. Trumpf vermeide dadurch gegenüber peripherer gelegenen Standortalternativen Verkehr, das Zentrum sei zudem ein Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Logistikzentrum entstehen derzeit außerdem weitere Produktionsgebäude. Rund 70 Millionen Euro investiert der Laserspezialist allein dafür. Dort sollen Laser hergestellt werden, die in Anlagen zur Mikrochip-Herstellung eingesetzt werden. Für diese Systeme werden den Angaben zufolge vier Hochleistungslaser in Reihe geschaltet, um extrem starke Laserpulse zu erzeugen. Letztlich sollen damit in einem speziellen Belichtungsprozess Strukturen auf Mikrochips geschaffen werden, die kleiner als ein Grippevirus seien. „So passen künftig mehr als zehn Milliarden Transistoren auf einen einzigen Mikrochip, was beispielsweise Smartphones noch sehr viel leistungsfähiger machen wird“, erklärt eine Trumpf-Sprecherin. Das neue Ditzinger Logistikzentrum befindet sich westlich der Gerlinger Straße, das Verwaltungsgebäude liegt östlich der Hauptverkehrsstraße. Für eine bessere Anbindung beider Standorte wird Ende Oktober eine Fußgängerbrücke über die Straße gebaut. Dafür wird die Straße teilweise gesperrt, für Fußgänger- und Radfahrer wird zudem eine Umleitung ausgeschildert.