Das Finale der SWR-1-Hitparade hat am Freitagabend für eine ausverkaufte Schleyerhalle gesorgt. Foto: Lichtgut-Ferdinando Iannone

Äffle und Pferdle kommen den Himmelsstufen immer näher: Bei den größten Hits aller Zeiten haben die Schwabenstars am Freitagabend in der ausverkauften Schleyerhalle Platz neun belegt. An der Spitze der SWR-1-Hit­parade hingegen blieb alles beim Alten. Der ewige Sieger: „Stairway To Heaven“.

Stuttgart - ’s läuft! Schwoba send grad saumäßg guad em Senga. Autor Heiko Volz und Volker Lang, die Stimmen von Äffle & Pferdle, lauschten am Freitagnachmittag im Hospitalhof bei der Eröffnung der Großen Landesausstellung „Die Schwaben – zwischen Mythos & Marke“ den Worten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, als sie davon erfuhren, am selben Tag noch an anderer Stelle gefordert zu sein. Schwabenhelden zwischen Museum & Briefmarke: Bei der SWR-1-Hitparade, die seit über 20 Jahren an den Spitzenplätzen nur wenige Überraschungen bringt, hat das Zeichentrickduo mit dem „Hafer- und Bananenblues“ noch mal einen großen Sprung nach oben gemacht, was bei der Finalparty (mit Chris de Burgh) gefeiert wurde. Und damit ist noch lang noch nicht Schluss: Wer wohl wird die Weihnachtsbriefmarke der BW Post schmücken? Äffle & Pferdle, na klar!

Schon vor einem Jahr war in der Schleyerhalle bei der SWR-1-Hitparade der 14. Platz des schwäbischen Spaßlieds eine kleine Senstation. Jetzt haben es Äffle & Pferdle gar in die Top Ten geschafft. Platz neun für die beiden – noch vor den Toten Hosen mit „An Tagen wie diesen“ (Platz zehn)!

Auf Platz zwei wieder Queen mit „Bohemian Rhapsody“

Autor Heiko Volz konnte sein Glück kaum fassen. In diesem Herbst, sagt er, war er während der Abstimmung für die Hitparade im Sizilienurlaub und konnte in den sozialen Netzwerken gar nicht trommeln, wie er das im Vorjahr gemacht hat. Das Posten bei Facebook, hat er festgestellt, bringt ohnehin nicht mehr so viel wie früher. „Die wollen, dass man Werbung schaltet“, weiß Volz, „wer seine Beiträge nicht sponsert, hat nur einen geringen Umlauf.“

Die Fans haben also von „ganz allein“ für „Bananen braucht ein jeder Aff’“ und für „Jedes Pferd isch ohne Hafer schlaff“ gestimmt. Jetzt sind es nur noch acht Stufen bis zum ersten Platz!

Das oberste Siegertreppchen gehört seit Ewigkeiten – also seit SWR-1-Hörer denken können – Led Zeppelin. „Stairway To Heaven“ ist zementiert ganz da oben. Dass die Hörer des Senders keine Veränderungen wollen, als könnten sie damit ihre Jugend bewahren, zeigt sich auch auf den folgenden Plätzen: Wie immer geht Silber an Queen mit „Bohemian Rhapsody“ und Bronze an Deep Purple mit „Child In Time“. Platz vier: „Wish You Were Here“ von Pink Floyd, gefolgt von „Brothers In Arms“ von den Dire Straits (Platz fünf), Metallica mit „Nothing Else Matters“ (Platz sechs) und John Miles mit „Music“ (Platz sieben). Als höchster Neueinsteiger schaffte es die Metal-Band Disturbed mit ihrer Interpretation des Simon-and-Garfunkel-Hits „The Sound Of Silence“ auf Platz acht.

Hubert von Goisern rutscht weit nach oben

Zwei Neueinsteiger brachten Bewegung in die Top 20: Pink Floyd machten mit ihrem Song „Comfortably Numb“ gegenüber 2015 sechs Plätze gut und landeten auf 17. Mit „Weit, weit weg“ rutschte Hubert von Goisern 17 Plätze nach oben auf Rang 18.

Auch wenn die Top Ten absehbar sind, macht es allen Beteiligten Spaß, wenn das Musikprogramm auf dem Weg dorthin von der Leine gelassen wird. Sonst wird nur gespielt, was Media Control mit regionaler Befragung als massenkompatibel abgesegnet hat. Einige Titel der Hitparade sind entsetzlich, hört man Hörer jammern – aber jeder jammert bei anderen Titeln. Ist doch schön, wenn im Radio nicht immer dasselbe vom Gleichen läuft!