Der Moderator Lars Reichow wiederholt im Kreis eines Kamerateams die Szene ein ums andere Mal – bis sie endlich wie gewünscht im Kasten ist. Foto: Rüdiger Ott

Ein Kamerateam des SWR dreht in der Gärtnerei Haag eine Folge des Kulturmagazins „Kunscht“. Was Monet mit Möhringen zu tun hat, erfahren die Zuschauer am Donnerstagabend.

Möhringen - Diesmal ist es das Tischbein, das im Weg ist. Werner Schmidtke, der die Kamera auf seiner Schulter trägt, bleibt daran hängen. Das Bild ist verwackelt, Abbruch, alles nochmal zurück zum Anfang. „Manchmal sind die einfachen Dinge schwer und die schweren Dinge einfach“, sagt Schmidtke, zieht seine Jacke aus und schultert die Kamera für einen weiteren Versuch.

Am gestrigen Mittwoch war der Südwestrundfunk zu Gast in der Möhringer Gärtnerei Haag. Das Team drehte eine Folge des Kulturmagazins „Kunscht“ mit dem Moderator Lars Reichow. In den Beiträgen geht es unter anderem um ein neues Buch des Fanta-4-Managers Andreas Bär Läsker, um das Jubiläum des Straßburger Münsters, um den deutschen Tanzpreis – und eben auch um Claude Monet, der sich die Inspiration für seine Bilder in einem Garten holte. Garten, Gärtnerei, das reicht als Verbindung. Die insgesamt sieben Anmoderationen für die Sendung wurden deshalb bei den Haags gedreht.

Eine Kundin läuft ins Bild

„Das Team hat eine Gärtnerei in Stuttgart gesucht, und da sind sie eben auf uns gekommen“, sagt Friedrich Haag. Für ihn ist das nichts Neues, immer mal wieder waren Kameraleute in dem Unternehmen zwischen Möhringen und Sonnenberg zu Gast, „vier oder fünf Mal“, sagt er. Einmal ging es um das Seelenleben von Pflanzen, ein anderes Mal um die Produktion und Anzucht von Blumen. „Das bringt unseren Betrieb nicht durcheinander“, sagt er.

Die Kundin mit dem Einkaufswagen aber schon. Scheppernd schiebt sie das Gefährt durch die mit Primeln und Stiefmütterchen gefüllten Reihen. Ein SWR-Mitarbeiter geht zu ihr und bittet sie, doch kurz zu warten. Die Szene ist trotzdem im Eimer. Nächster Versuch.

„Wir waren schon auf Tiefbaustellen, auf dem Wasen, in der Oper oder im Fitness-Studio“, sagt der Aufnahmeleiter Frank Rother. „Wir gehen immer dorthin, wo es eine Verbindung mit einem Beitrag unserer Sendung gibt.“ Beim gefühlten zehnten Versuch klappt es übrigens. Die Überleitung zu Claude Monet ist geschafft. Die nächste Szene wird in der Produktionshalle gedreht, ohne Kunden.