Will Ferrell, Mark Wahlberg und Linda Cardellini in „Daddy’s Home“ Foto: Paramount

In seiner Komödie um die Konkurrenz zwischen Vater (Mark Wahlberg) und Stiefvater (Will Ferrell) setzt Regisseur Sean Anders auf laute, plötzliche, explosive Gags.

Stuttgart - Um seine Stiefkinder zu beeindrucken, stürzt sich Brad (Will Ferrell) mit dem Skateboard vom Dach in die Halfpipe im Garten. Die schleudert ihn hinauf gen Stromleitung. Er kracht funkensprühend zu Boden. Dusty (Mark Wahlberg), der leibliche Vater, bleibt cool und fragt die Kleinen wie im Erste-Hilfe-Kurs ab, was zu tun ist. Brad überlebt – die Profilierungsparade der Papas geht weiter.

Diese Szene exemplifiziert Sean Anders‘ Komikkonzept: In Streifen wie „Der Chaos-Dad“ oder „Kill The Boss 2“ setzte er bereits auf laute, plötzliche, explosive Gags. In seiner neusten Regiearbeit „Daddy’s Home“ weicht er davon nicht ab. Leider. Dabei mimt Ferrell den eher biederen Familienidealisten Brad anfangs ganz ordentlich, und auch Wahlberg überzeugt als dessen Lederjacken tragender Kontrast. Doch die überzogenen Szenen innerhalb des konventionellen Erzählmusters zerstören bald jegliche Subtilität: Motorräder rasen unkontrolliert durchs Einfamilienhaus, im Samenspenderkämmerchen fährt jäh der Rollladen hoch.

Immerhin unterhalten die Running Gags: Ein von Dusty eingestellter Handwerker bezichtigt den konkurrierenden Dad immer wieder des Rassismus, während Brads Chef permanent ungefragt seine Frauengeschichten auspackt. Die Grundidee des Streifens birgt Potenzial und schürt zu Beginn Hoffnungen, von denen man sich nach den ersten Frontalspäßen jedoch schnell verabschiedet.