Das geplante Wohn- und Geschäftshaus öffnet sich kammartig zur Filderbahnstraße Foto: Büto Ruck

Am S-Bahnhof in Bernhausen entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus. Es soll neben 15 bis 20 Wohnungen Büros, Arztpraxen und Geschäften Platz bieten. Die Tiefgarage hat Platz für 65 Autos.

Bernhausen - Die Stadträte im Technischen Ausschuss waren von dem Projekt sehr angetan. Einstimmig unterstützten sie die Aufstellung eines vorhabensbezogenen Bebauungsplans.

Dieser sieht vor, dass gegenüber vom S-Bahnparkhaus in Bernhausen an der Filderbahnstraße ein fünfstöckiges Gebäude entsteht. Im Erdgeschoss sollen Geschäfte einziehen, im ersten Stock können Büros und Arztpraxen unterkommen. In den obersten drei Geschossen werden 15 bis 20 Mietwohnungen eingerichtet.

Das kammartige Gebäude passe mit seiner Kubatur und der beabsichtigten Nutzung gut ins Zentrum von Bernhausen, erklärte Bürgermeister Reinhard Molt. „Das belebt die Innenstadt.“ Sowohl die geplanten Geschäfte als auch die Wohnungen hätte den Vorteil, dass sie direkt am S-Bahnhof liegen und damit verkehrlich sehr gut angebunden seien.

15 bis 20 Parkplätze vor dem Gebäude

Das Projekt, das vom Geschäftsführer der Baustoff-Firma Lutz Martin Bückle und dessen Familie erstellt wird, wurde von Architekt Ulrich Ruck vorgestellt. Über die ganze Baufläche, auf der sich derzeit noch zwei Einfamilienhäuser und ein Parkplatz befinden, wird eine Tiefgarage gebaut, die Platz für 65 Autos bieten soll. Weitere 15 bis 20 Parkplätze sollen vor dem Gebäude entstehen. Für die Geschäftsräume im Erdgeschoss gebe es bereits Interessenten, sagte der Architekt. Während sich die unteren beide Stockwerke über das ganze kammartige Gebäude erstrecken, sollen die drei oberen Stockwerke mit den Wohnungen sozusagen auf die Zähne des Kamms gesetzt werden.

Die Stadträte begrüßten die Pläne. Richard Briem (FW) freute sich, dass dort innerhalb des Sanierungsgebiets etwas vorangeht. „Die Investoren fallen nicht vom Himmel“, sagte er. Auch Walter Bauer (SPD) lobte die Familie Bückle. „Der Investor durchbricht die Phalanx derer, die nichts machen wollen“, sagte er. Es gebe viel Potenzial im Ortskern.

„S-Bahnparkhaus nicht zuparken“

Monika Riegraf (Grüne) hoffte, dass damit eine Art Startsignal für die Sanierung im Ortskern gegeben werde. Sie befürchtete jedoch, dass der Parkdruck zu groß sei und deshalb Leute das S-Bahnparkhaus zuparken, die gar nicht auf die Bahn umsteigen. Sie machte zudem deutlich, dass die Stadträte bei der Sortimentsauswahl ein Wörtchen mitreden wollen. Bürgermeister Molt sicherte dies zu. „Sie können allerdings nicht bestimmen, welche konkreten Geschäfte dort einziehen.“

Rudolf Lienemann (CDU/FDP) sah in dem Bauprojekt ebenfalls eine Aufwertung des Zentrums von Bernhausen. „Dadurch wird der Einzelhandel gestärkt“, sagte er und ging davon aus, dass die neuen Läden auch für Bewohner anderer Stadtteile attraktiv sein könnten. Matthias Weinmam (FW) verwies schließlich noch auf das Problem der Verschattung durch das fünfstöckige Gebäude. Dazu werde ein Beschattungsplan erstellt, der auch bei niedrigem Sonnenstand im Dezember zeige, wie viel Schatten die Nachbargrundstücke im Norden des Wohn- und Geschäftshauses abbekommen, sagte Bürgermeister Reinhard Molt.