Gemeinschaftsschulen fördern individuelles Lernen. Foto: Archiv Häusser

Die Filderstädter SPD will, dass in der Großen Kreisstadt zwei Gemeinschaftsschulen auf einmal eingerichtet werden. Um ihre Argumente diskutieren zu können, lädt sie am Donnerstag, 18. September, ins Bildungszentrum Seefälle nach Bonlanden ein.

Filderstadt - Walter Bauer will Gas geben. Der Filderstädter Fraktions- und Ortsvereinsvorsitzende der SPD fordert, dass noch im Herbst über die Zukunft der Schulen in Filderstadt entschieden wird. Die Stadt soll zwei Gemeinschaftsschulen bekommen, die sich aus den Werkrealschulen in Bernhausen und Bonlanden entwickeln. So sieht es das SPD-Konzept zur Schulentwicklung vor. Und: die verbleibende Werkrealschule in Harthausen müsse erhalten bleiben, solange der Bedarf für diese Schulart vorhanden sei.

Am Donnerstag, 18. September, wollen die Sozialdemokraten ihre Vorstellungen mit Lehrern, Eltern, anderen Interessierten und den Vertretern der übrigen Fraktionen diskutieren. Dazu laden sie um 19.30 Uhr ins Bildungszentrum Seefälle, Mahlestraße 18, in Bonlanden ein.

SPD setzt auf Synergien

Dort befindet sich bekanntlich auch eine der beiden Werkrealschulen, die zur Gemeinschaftsschule werden wollen. Die andere ist die Gotthard-Müller-Schule in Bernhausen. Der SPD-Fraktionschef Walter Bauer sieht beide Standorte als ideal an. In beiden Fällen bringe die Nachbarschaft zu Realschulen Synergieeffekte. Die Lehrerkollegien könnten zusammenarbeiten, Fachräume abwechselnd genutzt sowie übergreifende Arbeitsgemeinschaften und Veranstaltungen ins Leben gerufen werden. Bauer, der bis vor einem Jahr selbst Rektor an der Immanuel-Kant-Realschule Leinfelden war, ruft die Schulen dazu auf, das Konkurrenzdenken aufzugeben. „Die Schule ist nicht die Wirtschaft“, sagt er. Es gehe vielmehr darum, für die Kinder die optimalen Bedingungen zu schaffen.

Die Vorteile bei zwei Standorten für neue Gemeinschaftschulen würden auch finanziell zu Buche schlagen, sagt Bauer. Es müsse weniger neu gebaut werden, wenn sich die Gemeinschaftsschüler auf zwei Standorte verteilten. In Bonlanden gebe es sogar Strukturen, die weiter genutzt werden könnten, erklärt er und verweist auf die Mensa und den Ganztagsbetrieb der Werkrealschule. Für die Jahnschule in Harthausen sieht der SPD-Fraktionsvorsitzende eine Zukunft als Werkrealschule. Falls jedoch die Nachfrage zu sehr sinke, könne die Jahnschule auch zur Außenstelle einer Gemeinschaftschule werden.

Schulamt zeigt sich offen

An der Erhaltung der Jahnschule als Werkrealschule ist auch Stefan Hermann (FW) interessiert. Er bezweifelt jedoch wie Willy Stoll (CDU/FDP), dass genug Schüler für zwei Gemeinschaftsschulen in Filderstadt da sind. Armin Stickler (Grüne) ist skeptisch, ob es überhaupt eine solche Schule geben wird. Die bürgerlichen Fraktionen hätten dies mit zuviel Bedingungen verknüpft: „Wir fänden es aber toll, wenn es zwei Gemeinschaftsschulen gäbe.“

Im Schulamt Nürtingen zeigt man sich offen. Schulamtsdirektor Günter Klein sagt, dass die pädagogische Qualität stimmen müsse. Außerdem sei zu prüfen, ob es genug Schüler für zwei Gemeinschaftsschulen geben könnte.