Nach einem Referat von Walter Bauer (rechts) wurde diskutiert. Foto: Häusser

Der Filderstädter SPD-Farktionsvorsitzende Walter Bauer geht bei einer Veranstaltung davon aus, dass es genug Interessenten für zwei Gemeinschaftsschulen in der Großen Kreisstadt gibt.’Die Rektoren der Realschulen fürchten jedoch um den Fortbestand ihrer Einrichtungen.

Bonlanden - Absolute Sicherheit gibt es nicht. Nach den Zahlen, die der Filderstädter Fraktions- und Ortsvereinsvorsitzende der SPD, Walter Bauer, am Donnerstagabend präsentierte, müsste der Doppelschlag jedoch möglich sein. Demnach könnten zum Schuljahr 2016/17 gleich zwei Gemeinschaftsschulen in Filderstadt auf einmal eingerichtet werden.

In der Großen Kreisstadt gebe es derzeit in den dritten Klassen der Grundschulen 402 Filderstädter Kinder, berichtete Bauer. Zusammen mit den 92 Kindern aus anderen Kommunen (in diesem Fall hatte er nur die Schülerzahl aus den fünften Klassen zur Hand) ergebe dies 494 Schüler, mit denen im entscheidenden Schuljahr 2016/17 beim Übegang in die weiterführenden Schulen zu rechnen sei.

Wenn man dann die bisherige Übergangsquote von 53 Prozent an die Gymnasien zugrunde lege, würden 232 Kinder auf die übrigen Schularten verteilt. Nach Bauers Einschätzung wären demnach zwei zweizügige Realschulen, zwei zweizügige Gemeinschaftsschulen und eine einzügige Werkrealschule möglich.

Entscheidung gefordert

Es könnten also sowohl in Bernhausen als auch in Bonlanden aus den dortigen Werkrealschulen Gemeinschaftsschulen gemacht werden. Bauer überbrachte den etwa 50 Zuhörern im Bildungszentrum Seefälle die Grüße des verhinderten Schulamtsdirektors Günter Klein. Er wünsche der Kommune den Mut zu einer zukunftsfähigen Entscheidung, ließ Klein ausrichten. Eine Nichtentscheidung sei auch eine Art von Entscheidung, habe Klein laut Bauer hinzugefügt. „Ich will aber nicht vom Subjekt zum Objekt werden“, sagte Bauer dazu. Deshalb müsse der Gemeinderat im November den nötigen Beschluss fassen.

Bauer betonte in seinem Referat ausführlich die Notwendigkeit einer Gemeinschaftschule. Er hob dabei insbesondere die Synergieeffekte hervor, die eine Nachbarschaft von Realschule und Gemeinschaftsschule sowohl in Bernhausen als auch in Bonlanden bringen könne. Sei es, dass Fachräume abwechselnd genutzt werden könnten, gemeinsame AG oder auch Sportstunden möglich würden. Hinzu komme, dass sich die Lehrerkollegien gegenseitig unterstützen könnten.

Rektoren haben Einwände

Diesem friedlichen Nebeneinander schienen in der anschließenden Diskussion die Schulleiter der beiden Filderstädter Realschulen jedoch nicht ganz zu trauen. Sascha Conrad (Bernhausen) befürchtete, dass seine Realschule ausbluten könne. „Falls wir einen Zug weniger haben, verliere ich junge Lehrer.“ Thomas Dreher (Bonlanden) appellierte an die Sozialdemokraten, sich für eine offene Ganztagsschule bei der Realschule Seefälle einzusetzen. Dies könne er nicht zusagen, antwortete Bauer „Da muss das Land mitmachen, das ist auch eine Frage der Finanzen“, sagte er.

Ein Zuhörer regte an, zunächst nur eine Gemeinschaftsschule einzurichten: „Dann sieht man, ob eine zweite nötig wird.“ Dem widersprach allerdings der Rektor der Werkrealschule Bonlanden, Ralph Schindler. Er erklärte, dass es für eine zweite Schule sehr schwer werde, wenn sie später an den Start gehe. „Dann hat die andere nämlich schon ein gewisses Renommee.“