Der Festplatz in Bernhausen ist bei Regen nicht sehr einladend. Foto: Häusser

Die Diskussion um den Plan für die neue Musikschule in Filderstadt ist im Technischen Ausschuss abgeschweift. Die Stadträte befassten sich plötzlich mit der Qualität des Festplatzes Bernhausen, der als Ersatzparkplatz für die Musikschule dienen soll.

Bernhausen - Eigentlich sollte die neue Musikschule Filum und der dazugehörende Bebauungsplan im Mittelpunkt der Beratung stehen. Doch dann landete der Technische Ausschuss in seiner Debatte unversehens beim Festplatz Bernhausen.

Stadtrat Armin Stickler (Grüne) hatte in der Sitzung nachgefragt, wo sich denn die Parkplätze für das Filum befänden. Zum einen im Norden des Gebäudes an der Poltawastraße, zum andern bei der Tennishalle an der La Souterrainer Straße, sagte Bürgermeister Reinhard Molt.

Doch damit wollten sich die Stadträte nicht zufrieden geben. Richard Briem (FW) sagte: „Ich mache mir Sorgen wegen der Parkplatzsituation.“ Schon heute sei dort bei Veranstaltungen in der Filharmonie oder in der Rundsporthalle alles belegt. Die geplanten Parkplätze würden nicht reichen. Als Ausweichplatz gebe es aber immer noch den Festplatz, warf Bürgermeister Molt ein. Der stehe schließlich als Ausweichparkplatz für die Filharmonie zur Verfügung. Die Leute, die in die Filharmonie wollen seien aber zu bequem, um dort zu parken, stellte Molt fest.

Der Festplatz befinde sich in einem verheerenden Zustand, entgegnete Briem. „So wie er jetzt ist, nimmt ihn niemand an.“ Dem stimmten Armin Stickler und Walter Bauer zu. Wer in festlicher Kleidung zur Filharmonie gehe, parke dort nicht gern, sagte Bauer. Der Platz sei insbesondere bei Regen eine Zumutung. „Man muss ihn attraktiver machen“, sagte Bauer.

„Ortsfremde meinen, in ein Loch zu fahren“

Es mangele schon daran, dass er von Auswärtigen gar nicht gefunden werde, sagte Stickler: „Ortsfremde, die dort hinfahren, meinen sie würden in ein Loch kommen.“ Molt gab schließlich zu, dass die Beschilderung nicht optimal sei und der Platz Löcher aufweise. Der Bürgermeister will die Sache nun an die Filharmonie weiterleiten. Im Ausschuss, der für die Stadthalle zuständig ist, sollen sich die Stadträte Gedanken über Verbesserungen machen. Er könne sich vorstellen, dass man die Löcher beseitigt. „Ich will aber keinen asphaltierten Festplatz“, sagte Molt auf Nachfrage unserer Zeitung. Schließlich finde dort auch jedes Jahr der Pferdemarkt statt. Wenn dann die Pferde ihre Schauläufe machten, brauche man einen Boden, der nicht zu hart sei, weil die meisten Vierbeiner unbeschlagene Hufe hätten. „Da wird für die Pferde sogar extra Sand hingefahren“, sagte der Bürgermeister, dem der Pferdemarkt am Herzen liegt.

Rektor fürchtet um Schulerweiterung

Bei der weiteren Beratung im Ausschuss spielte schließlich die potenzielle Erweiterung der Gotthard-Müller- und der Fleinsbachrealschule, die direkt neben dem geplanten Filum-Bau liegen, eine große Rolle. Es gebe Bedenken von Seiten der Gotthard-Müller-Schule, dass eine Erweiterung unmöglich werden könnte. sagte Armin Stickler. Hintergrund ist, dass unter dem Schulhof ein verdolter Bach verläuft. Sollte dieser von irgendwelchen Bautätigkeiten tangiert werden, müsste er renaturiert werden. Dies verlangt das Wasserwirtschaftsamt. Der Bebauungsplan sieht bei einer Renaturierung die Verlegung des Bachs vor. Er würde dann entweder direkt an der Schule oder aber am Filum vorbeifließen.

Der Rektor der Gotthard-Müller-Schule, Jürgen Sautter, sieht in diesen Fällen die Gefahr, dass der Bau einer Mensa beim Filum oder aber die Erweiterung der Schule gefährdet wäre. Die Verwaltung wiegelte in der Sitzung jedoch ab. Es sei noch gar nicht klar, wo eine Erweiterung stattfinden soll, sagte der Leiter der Hochbauabteilung, Klaus Heim. Man könne die Schule erweitern, ohne in den Bachlauf einzugreifen, stellte er fest. Trotz dieser Aussage enthielten sich Stickler und sein Fraktionskollege Michael Wessel als die übrigen Mitglieder des Ausschusses dem Bebauungsplan zustimmten.