Auf diesem Parkplatz beim künftigen S-Bahnhof soll wahrscheinlich ein Parkhaus entstehen. Foto: Häusser

Beim geplanten S-Bahnhof in Sielmingen sind noch keine Parkplätze vorgesehen. Der SPD-Fraktionschef Walter Bauer befürchtet deshalb Verkehrsprobleme, wenn die Bahn fährt.

Sielmingen - Die Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Neuhausen nimmt konkrete Formen an. Das Planfeststellungsverfahren soll laut Auskunft der Stuttgarter Straßenbahnen demnächst beginnen. Die Anhörung kann deshalb bereits im Frühjahr stattfinden.

Mit der Gestaltung des S-Bahnhofs in Sielmingen hat sich der Filderstädter Gemeinderat bereits befasst. Bisher ist allerdings noch vollkommen offen, wo die Parkplätze gebaut werden, die für die S-Bahn-Fahrgäste gebraucht werden. „Dafür gibt es noch keine Pläne“, sagt SPD-Fraktionschef Walter Bauer. Er hat erst vor Kurzem im Gemeinderat einen zweiten Aufzug für den Bahnsteig in Sielmingen erneut ins Gespräch gebracht.

Stellplätze im Osten

Der soll nach Bauers Vorstellung am östlichen Ende des Bahnsteigs installiert werden. Weil dort in der Nähe auch die Parkplätze für die Fahrgäste sein werden. Der genaue Standort ist zwar, wie erwähnt, noch nicht bekannt. Es gibt allerdings nicht viele Alternativen. Entweder könnten die bisher angedachten 50 bis 200 Parkplätze östlich der Mercedesstraße auf freiem Feld oder auf dem Gelände an der Industriestraße entstehen.

Dort befindet sich das Grundstück der Firma Wacker und das frühere Alstom-Areal, das der Firma Layher Liegenschaften aus Brackenheim gehört. Sie betreibt dort ein Hotel. Daneben befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem unter anderem auch eine Firma Auto-Stellplätze für Flugreisende anbietet. Die Firma Layher will nicht nur das Hotel vergrößern, sondern auch ein Parkhaus bauen.

Dort könnten dann auch die für Pendler erforderlichen Parkplätze geschaffen werden. Entsprechende Gespräche mit der Filderstädter Verwaltung habe es schon gegeben, sagt Georg Stiefel, Leiter Technik und Bau bei der Firma Layher. „Ergebnisse liegen aber noch nicht vor“, sagt er. Von der Firma Wacker war keine Stellungnahme zu bekommen.

„Kein Zeitdruck wegen Parkplätzen“

Der Leiter des Stadtplanungsamts, Matthias Schneiders sagt, dass es mit den Eigentümern im Umfeld der S-Bahnstation Gespräche gegeben habe. Einen Zeitdruck in Sachen Parkplätze sieht der Stadtplanungschef nicht. „Sie müssen erst dann da sein, wenn die S-Bahn eröffnet wird“, sagt er. Ein späterer Zeitpunkt komme allerdings nicht infrage, weil sonst der Bahnhof durch ein negatives Image an Zugkraft verlieren würde.

Nach Ansicht von Walter Bauer gibt es noch ein weiteres schwerwiegendes Problem, das der Bau der S-Bahnstrecke mit sich bringt. Wenn dort aufgesiedelt wird und dann auch noch die Pendler über die Industriestraße in das Gebiet fahren, gebe es Verkehrsprobleme. „Die Autos müssten dann alle über die Bahnhofstraße wieder rausfahren“, sagt der SPD-Fraktionschef. Das würde seiner Meinung nach die bereits jetzt stark befahrene Straße überlasten, zumal nach Inbetriebnahme der S-Bahn dort immer wieder die anhaltenden Busse den Verkehr bremsen werden.

Für Anschluss der Mercedesstraße

Deshalb bringt er erneut den Anschluss der Mercedesstraße an die Landesstraße 1209 ins Gespräch. Dadurch würde die Bahnhofstraße entlastet. Im Prinzip sei dies richtig, räumt Stadtplanungschef Schneiders ein. Man spreche darüber mit dem Landkreis. Es sei jedoch nicht einfach, dort auf Höhe der Firma Gemalto eine Straße an die Landesstraße anzubinden. „Da ist es mit einer Linksabbiegespur nicht getan“, sagt Schneiders. Ohne Signalanlage könne dies nicht umgesetzt werden.

Diese Ampel würde wiederum für eine Unterbrechung des Verkehrsflusses auf der Landesstraße, die von Bernhausen nach Neuhausen führt, sorgen. Während der Bauphase komme man um eine Anbindung der Mercedesstraße an die Landesstraße nicht herum, sagt Schneiders. Ob es danach bei dieser Lösung bleibe, müsse aus obigen Gründen noch untersucht werden.