Der Fußgängerweg an der Nordwest-Umfahrung Bernhausen ist nur ein Fragment, Margit Frommelt ist deshalb gezwungen, im Dreck weiterzulaufen. Foto: Häusser

An der Nordwest- Umfahrung Bernhausen gibt es zwischen DHL und Real-Markt nur einen kurzen Weg. Deswegen müssen die Fußgänger durch den Dreck laufen. Offenbar soll dies nun in den kommenden Wochen geändert werden.

Bernhausen - Er ist in keinem Plan vorgesehen und deshalb gibt es ihn auch nicht. Die Rede ist von einem Fußweg entlang der Nordwest-Umfahrung Bernhausen. Bei der Einfahrt zum DHL-Frachtzentrum wurde zwar ein Stück des Wegs asphaltiert. Doch dann endet dieses Fragment abrupt. Wer zum Real-Markt möchte, muss sich je nach Jahreszeit durch den Matsch oder hohes Gras quälen. Oder aber er marschiert auf der Straße, wo die Autos offiziell 70 Kilometer pro Stunde fahren und die Beleuchtung bei Dunkelheit sehr schlecht ist.

„Es ist eine Zumutung dort zu laufen“, sagt Margit Frommelt. Und sie meint sowohl den Matschweg als auch die Straße. Für die Bernhäuserin, die im DHL-Frachtzentrum arbeitet, ist der Gang entlang der Schallschutzwand Alltag. Sie weiß auch von vielen anderen Mitarbeitern von DHL oder des Luftfrachtzentrums, die dort zu Fuß unterwegs sind. Sei es, weil sie von der Bushaltestelle an der Plieninger Straße zum Arbeitsplatz gehen oder aber weil sie sich ein Vesper beim Real-Markt holen wollen.

Schon mehrere Anfragen gestellt

Frommelt hat schon mehrere Versuche gemacht, etwas zu ändern. Sie hat Filderstadts Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker angesprochen und angeschrieben. Auch Flughafen-Geschäftsführer Walter Schoefer hat von ihr Post bekommen. Beide hätten bei der offiziellen Eröffnung des DHL-Zentrums vor einem Jahr gesagt, dass der Fußweg bald gebaut werde. „Herr Schoefer hat sogar gesagt, der Flughafen werde notfalls in Vorleistung gehen“, berichtet Frommelt. Doch passiert sei nichts.

Offenbar soll in diesem Jahr nun aber etwas geschehen. Sowohl der Flughafen als auch die Stadt und die Manz-Stiftung, der unter anderem die Real- und Selgros-Gebäude gehören, seien im Boot, sagt Bürgermeister Reinhard Molt auf Anfrage. Der Flughafen will, wie von dort zu erfahren ist, als erster aktiv werden. Er möchte den Fußweg entlang der Nordwest-Umfahrung bauen und finanzieren. Die Stadt werde die Fußgängerampel aufstellen, sagt Molt. Sie wird gebraucht, damit die Fußgänger die Straßenseite gefahrlos wechseln können und die Manz-Stiftung will laut Molt den Fußweg zum Real-Markt bauen lassen.

Bald Baustart?

Baustart könnte bereits in den nächsten Wochen sein. Das Projekt soll dann begonnen werden, wenn die Erschließung für das Airport- Areal, früher auch Hinterm Wiesle genannt, erfolgt. Der Straßen- und Leitungsbau beginne sobald die Grundstückseigentümer die Erschließungsvereinbarung unterzeichnet haben. Eigentlich sollte dies noch im Januar passieren.

Bürgermeister Molt geht davon aus, dass vor der Erschließungsstraße der Weg zwischen Leitplanke und Lärmschutzwand entsteht. Die Fußgängerampel werde wahrscheinlich erst später installiert. „Während der Bauarbeiten kann dort die Höchstgeschwindigkeit allerdings auf 50 Kilometer pro Stunde reduziert werden“, sagt der Bürgermeister.

Margit Frommelt ist froh, dass endlich etwas passieren soll. Die Fußgängerampel sei zur sicheren Überquerung der Straße sehr wichtig: „Dort muss man bisher springen wie ein Hase.“ Sie bleibt aber trotz allem auch verärgert: „Warum kann man mir nicht mitteilen, dass nun doch bald etwas geschehen soll?“ Schließlich habe sie deshalb oft genug bei der Stadtverwaltung eine Anfrage gestellt.