Die Zahl der Grundschüler bleibt auf einem hohen Niveau, und steigt langfristig sogar noch an. Foto: dpa

Da hat sich die Schulverwaltung wohl etwas verrechnet: In den Schulen von Filderstadt werden mehr Plätze gebraucht, als noch vor ein paar Jahren gedacht. Das hat Konsequenzen.

Filder - Im Jahr 2009 war man in Filderstadt noch davon ausgegangen, dass weniger Kinder geboren werden und deshalb die Zahl der Schüler rückläufig sein wird. Dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet. In der Großen Kreisstadt steigen die Schülerzahlen offenbar auch in nächster Zukunft insgesamt weiter an. Deshalb wird es in den Schulen oftmals eng.

In Filderstadt ist bei den Viertklässlern jedenfalls ein wellenartiger Zuwachs zu verzeichnen. Im nächsten Schuljahr sinkt diese Zahl zwar voraussichtlich um 23 auf 330 Schüler ab. Dann soll sie aber im Jahr darauf auf 393 ansteigen. Im Schuljahr 2020/21 sind es schließlich laut der Vorhersage 420 Schüler. Wegen des Anstiegs ist auch die räumliche Situation in den Filderstädter Grundschulen prekär.

Bei der Wielandschule in Sielmingen wird es so eng, dass daran gedacht wird, die Grundschulförderklasse in eine andere Schule zu verlegen. Es steht sogar im Raum, dass im Schuljahr 2020/21 eventuell Container als Ersatzunterrichtsräume gebraucht werden.

Am ESG herrscht Platznot

Beim Übergang der Viertklässler in die weiterführenden Schulen zeichnet sich ebenfalls keine Entspannung ab. Obwohl die Zahl derer, die ins Eduard-Spranger-Gymnasium in Bernhausen wechseln wollen, im nächsten Schuljahr um 26 auf 162 Schüler sinkt, werden dort wieder sechs Eingangsklassen gebildet. „Es bleibt nach wie vor beengt“, sagt Schulleiterin Ursula Bauer und fügt hinzu: „Wir haben uns gerade aus einem Vorbereitungsraum einen Kunstraum schnitzen müssen.“ Es gebe an der Schule keine festen Klassenzimmer, sagt der Leiter des Amts für Familie, Schulen und Vereine, Jens Theobaldt. Die Schulleiterin behelfe sich mit sogenannten Wanderklassen.

Im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Sielmingen steigt die Zahl der Fünftklässler voraussichtlich um acht auf 97. Deshalb müssen dort vier statt der bisherigen drei Eingangsklassen gebildet werden. Eine Raumnot entsteht dadurch jedoch nicht, weil auf Räume der benachbarten Pestalozzischule zurückgegriffen werden kann.

Gemeinschaftsschule in Bernhausen hat noch Platz

Zu wenige Schüler wollen in die einzig verbliebene Werkrealschule von Filderstadt in Harthausen wechseln. Nur sechs sind bisher angemeldet. Für eine Klasse müssten es allerdings 16 sein. „Wir gehen davon aus, dass die Schüler trotzdem aufgenommen werden“, erklärt Jens Theobaldt. Es sei schließlich das erste Mal, dass dort die erforderliche Klassenstärke nicht erreicht werde. Erst beim zweiten Mal sei dies kritisch.

Weniger Schüler als erwartet wollen auch in die neue Gemeinschaftschule in Bernhausen wechseln. Die Zahl der Schüler ist mit 42 fast gleich wie im vergangenen Jahr, als die Schule in Betrieb ging. Eigentlich könnten dort 56 Schüler in zwei Klassen unterrichtet werden.