Fünf Geschäfte unter einem Dach und 108 Parkplätze: Das Filder-Center an der Karlstraße öffnet am 14. November seine Türen für die Kundschaft. Foto: Götz Schultheiss

Am Dienstag, 14. November, öffnet das neue Einkaufszentrum in Filderstadt-Bernhausen seine Tore für die Kundschaft. Die Verwaltung sieht keine Konkurrenz zum Einzelhandel im Ortskern; im Vorfeld hatte es deswegen Unmut gegeben.

Bernhausen - Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit eröffnet am Dienstag, 14. November, um 9 Uhr das Filder-Center an der Bernhäuser Karlstraße 94. Das Einkaufszentrum mit fünf Geschäften bietet den Kunden den Angebotsmix aus Lebensmitteln, Backwaren, Schuhen und Textilien. Für die Kunden stehen 108 Parkplätze zur Verfügung. „Ich denke, dass das Filder-Center brummen wird“, sagt Alexander Steinbach, der Geschäftsführer des Bauherren, der Karlsruher Günther Lehmann GmbH.

Der Bau sei wegen der Topografie sehr aufwendig und kostenintensiv gewesen. „Das Grundstück musste erst aufgefüllt werden, damit es zur Straße hin ebenerdig wurde“, sagt Steinbach. Lob zollt er deshalb dem Architekten Ulrich Ruck aus Bernhausen. Er hat ein einstöckiges, 7,50 Meter hohes Gebäude in Gewerbearchitektur errichtet. Auf dem Gelände des jetzigen Filder-Centers wurde 1955 die Textilfabrik Vereinigte Bekleidungswerke mit unterirdischer Tankstelle und Autowaschanlage erbaut. 1970 wurde die Firma aufgegeben und das Zugreifcenter zog ein.

Eine feierliche Eröffnung für den Gesamtkomplex, sagt der Geschäftsführer, werde es heute nicht geben: „Das machen die Filialisten mit Eröffnungsangeboten.“

Die Verkaufsfläche ist rund 3000 Quadratmeter groß

Mieter im Filder-Center mit insgesamt rund 3000 Quadratmeter großen Verkaufsflächen sind der Discounter Netto, die Drogeriemarktkette dm, die Textilmarkt-Kette Takko, das Schuhgeschäft Schuh Beck und die Bäckereikette Sehne. Mit 1300 Quadratmetern, sagt Steinbach, habe der Discounter die größte Nutzfläche. Der Drogeriemarkt biete die Waren auf 1080, Takko auf 530, Schuh Beck auf 500 und Sehne auf 100 Quadratmetern an.

„Das Filder-Center ist für uns an dieser Stelle eine maßgebliche städtebauliche Komponente, eine deutliche Aufwertung der östlichen Ortseinfahrt“, sagt Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub. Dort werde viel Kaufkraft am Ort gebunden und die Leute hätten erweiterte Einkaufsmöglichkeiten: „Der Bau steht im Einklang mit unserem Einzelhandelskonzept.“ Wie Filderstadts OB sah auch bereits im vergangenen Jahr der Stadtplanungsamtsleiter Matthias Schneiders keinen Widerspruch zum Einzelhandelskonzept. Das Filder-Center, sagte er, spreche eher Leute mit Autos an, denn es sei für den Fußmarsch zu weit vom Zentrum entfernt. Während der Ortskern „höherwertige Angebote“ biete, spreche das Filder-Center eher „Kunden mit kleinem Geldbeutel“ an. Außerdem seien große Verkaufsflächen für Discounter im Ortskern zur rar.

Vor allem von der SPD-Fraktion kam heftiger Widerstand

In Sachen Filder-Center war der Filderstädter Gemeinderat gespalten. Vor allem aus der SPD-Fraktion kam heftiger Widerstand. Deren Mitglied Wilfried Nobel hatte die damalige Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker beschuldigt, sich dem Druck des Investors zu beugen. Er warf Baubürgermeister Reinhard Molt vor, den Bernhäuser Ortskern bewusst und wider besseres Wissen schwächen zu wollen.

Reinhard Molt dagegen hatte darauf verwiesen, dass die Discounter die Mietpreise im Zentrum von Bernhausen nicht bezahlen könnten, weil sie nicht die erhofften Gewinnspannen erzielen könnten. Außerdem werde mit dem neuen Einkaufscenter Filderstädter Kaufkraft im Ort gebunden, so der Baubürgermeister.