Walter Schupeck ist der dritte OB-Kandidat in Filderstadt. Foto: z

Walter Schupeck hat sich als dritter Bewerber für den OB-Sessel in Filderstadt gemeldet. Der 62-Jährige sitzt für die Alternative für Deutschland (AfD) im Bezirksbeirat Degerloch. In Filderstadt will er jedoch als unabhängiger Kandidat auftreten.

Filderstadt - Er will parteiunabhängig agieren. Walter Schupeck aus Degerloch ist zwar AfD-Mitglied. Die Ortsgruppe Filder, zu der neben Filderstadt auch Leinfelden-Echterdingen und Aichtal gehören, hat ihn jedoch nicht offiziell zu ihrem Kandidaten nominiert. „Da hätten wir noch mehr Formalitäten erfüllen müssen“, sagt Günter Lenhardt, der als Vorsitzender der Ortsgruppe agiert.

So waren es nur sechs der etwa 30 Mitglieder, die den 62-Jährigen bei einer Versammlung in Echterdingen am Donnerstag auf den Schild gehoben haben. Letztlich sei Schupeck sein Wunschkandidat, sagt Lenhardt. „Er ist von Anfang an in der Partei.“ Außerdem bringe er kommunalpolitische und verwaltungstechnische Kenntnisse mit und habe deshalb auch ein entsprechendes Auftreten.

Für die AfD im Bezirksbeirat

Schupeck, der für die Alternative für Deutschland im Bezirksbeirat Degerloch sitzt, macht auf Beobachter einen seriösen Eindruck, gilt als gut informiert und gibt sich, wenn es sein muss, auch angriffslustig. Lenhardt ist sich sicher, dass er den bisher bekannten Gegenkandidaten bei der OB-Wahl in Filderstadt, Christoph Traub und Gabriele Dönig-Poppensieker, Probleme bereiten wird.

Der studierte Mathematiker und Physiker sieht in der Verbesserung der Finanzsituation den Schwerpunkt der Arbeit des künftigen Oberbürgermeisters. „Man kann nicht auf Dauer über die Verhältnisse leben“, sagt er und führt die jährlichen Defizite an, die Filder- stadt zu beklagen hat. Schupeck setzt auf mehr Einnahmen durch zusätzliche Gewerbesteuer. Sie sollen durch die Ansiedlung neuer Betriebe generiert werden. Damit gerät er allerdings in Widerspruch zu seinem Bestreben, die Landwirtschaft, von der er sehr schwärmt, zu erhalten. Zu diesem Konflikt sagt der Kandidat: „Es gibt ja auch Brachflächen auf den Fildern.“

Amtszeit wäre beschränkt

Der gelernte Informatiker, der seit 2003 Leiter Technologiemanagement bei der Firma Daimler ist, setzt sehr stark auf den digitalen Wandel – auch in Filderstadt. Um seine Ziele umzusetzen, würden dem 62-Jährigen im Falle einer Wahl allerdings lediglich fünf Jahre bleiben, da er nur bis zur Vollendung des 68. Lebensjahres im Amt bleiben kann. Schupeck sagt jedoch, dass diese Zeit ausreichen würde, um Filderstadt stärker zu machen.

Der Kandidat, der verheiratet ist, zwei erwachsene Kinder und drei Enkel hat, kann noch nicht sagen, wann sein Wahlkampf richtig Fahrt aufnimmt. Offen ist, ob er am heutigen Dienstag (19 Uhr) zu der Veranstaltung der AfD zur Flüchtlingspolitik in die Sportgaststätte Harthausen kommen wird.