Der Erweiterungsbau wird in den kommenden Monaten geschlossen bleiben, die Schüler werden an anderen Orten im Bezirk unterrichtet. Foto: Martin Stollberg

Ein Teil der Filderschule wurde wegen Schimmelbefalls geschlossen. Die Schüler werden zum Teil im Bezirksrathaus unterrichtet. Die Eltern reagieren auf den Schimmel mit Sorge aber auch Verständnis für die Schulleitung.

Degerloch - Die Kinder, sagt der Elternbeiratsvorsitzende Andreas Schmid, würden es nicht schlecht finden: „Die finden alles aufregend, was neu ist“, sagt er. Sein Sohn wird in den kommenden Monaten statt in der Filderschule im Gemeindezentrum der Heilig-Geist-Kirche an der Wurmlinger Straße unterrichtet. Denn das Klassenzimmer des Jungen ist vorerst gesperrt, der Teppichboden muss ausgetauscht werden: Bei den Reinigungs- und Sanierungsarbeiten während der Sommerferien wurde Schimmel entdeckt. Schimmelsporen gelten als gesundheitsgefährdend. Sie können unter anderem Allergien auslösen.

Deshalb soll der befallene Teppichboden nun herausgerissen und gegen einen glatten Boden ausgetauscht werden. Er soll leichter zu reinigen sein. Der Elternbeiratsvorsitzende Andreas Schmid ist darüber nicht traurig. „Teppichböden sind ein Überbleibsel aus den 70er-Jahren. Das galt damals als schick. Wir haben uns schon lange einen anderen Boden für die Klassenräume gewünscht, jetzt muss der Austausch einfach erfolgen“, sagt er.

Schüler finden Unterschlupf im Bezirk

Für viele Schüler bedeutet dies allerdings, dass sie für eine unbestimmte Zeit nicht an ihrer Schule unterrichtet werden können. Die Stadt schätzt, dass sie mindestens drei Monate für die Arbeiten an der Filderschule benötigen wird. Einige Schüler, deren Klassenräume im Erweiterungsbau liegen, kommen nun im Altbau der Filderschule unter. Andere finden Aufnahme im Bezirk. Sechs von 17 Klassen der Filderschule werden zurzeit im Bezirksrathaus, im Treffpunkt Degerloch an der Mittleren Straße und in den Gemeindehäusern der Kirchen unterrichtet. Die Schüler kommen morgens an die Filderschule und werden von einem Lehrern empfangen, an ihre provisorischen Unterrichtsorte gebracht und nach Schulende wieder an die Filderschule zurückbegleitet.

Die Eltern würden die schwierige Situation akzeptieren, sagt der Elternbeiratsvorsitzende Andreas Schmid. Er lobt dabei die Informationspolitik der Schulleitung. „Wir wurden umgehend und umfassend über die Dinge in Kenntnis gesetzt“, sagt Schmid.

Eltern haben auch Bedenken

Allerdings gebe es auch Bedenken. Denn im Moment ist nicht bekannt, wann der Schimmelbefall in den Klassenzimmern aufgetreten ist. Das bedeutet auch, dass zum bisherigen Zeitpunkt niemand sagen kann, ob und wie lang die Schüler die Schimmelsporen eingeatmet haben. „Eltern machen sich natürlich immer Sorgen“, sagt Schmid.

Bei einem Elternabend für die Erstklässler habe ein Vertreter der Stadt den Eltern Ängste genommen. „Er hat erklärt, dass der Schimmel wahrscheinlich bei den Reinigungsarbeiten während der Ferien entstanden ist, da waren ja keine Kinder da“, sagt er. Die Schimmelsporen würden derzeit in einem Labor untersucht, sagt die Leiterin des Schulverwaltungsamts, Karin Korn. „Wenn die Ergebnisse vorliegen, können wir mehr sagen. Im Moment können wir nur spekulieren“, sagt sie.