Land und Bahn haben für den Dialog bisher vier Varianten zu den S-21-Plänen entwickelt. Foto: dpa

Region Neckar-Alb will Züge bei S21 durchs Neckartal bis Flughafen führen – Bahn hat Option 2002 aussortiert.

Stuttgart - Nicht vier, sondern sechs Varianten sollen am 16. Juni beim Start des Filder-Dialogs diskutiert werden. Darauf hat sich die Vorbereitungsgruppe nach langer Sitzung am Freitagabend geeinigt. Ein politischer Vorschlag hat dabei für Aufsehen, aber auch Kopfschütteln gesorgt.

Was ist die Grundlage des Filder-Dialogs?
Grundlage sind die Pläne der Bahn AG für den Abschnitt 1.3 von Stuttgart 21, also die Anbindung von Fildern/Flughafen an S 21 sowie die Streckenführung zwischen Stuttgart und Nordschwarzwald/Bodensee. Der Dialog soll die Pläne transparenter machen – und eventuell bessere Lösungen ergeben.

Welche Varianten gibt es?
Land und Bahn haben für den Dialog bisher vier Varianten zu den S-21-Plänen entwickelt. Die Optionen sollen das ganze Spektrum der öffentlichen Diskussion abbilden.

Was sind die neuen Variante?
Am Freitag hat die Schutzgemeinschaft Filder eine Idee für den Nahverkehr im Filderraum skizziert. Sie soll bis zum 16. Juni als weitere Variante aufbereitet werden. Für Aufsehen hat jedoch ein anderer Vorstoß gesorgt: Sieben Vertreter der Region Neckar-Alb – unter anderem mit dem Tübinger OB Boris Palmer (Grüne), seiner Reutlinger Amtskollegin Barbara Bosch (parteilos) und dem Vorsitzenden des Regionalverbands Neckar-Alb, Eugen Höschele (CDU) – haben Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) eine weitere Variante vorgelegt und mit Erfolg um Prüfung im Dialog gebeten.

Was ist der Grundgedanke der Initiative?
In der Neckartal-Variante werden Fernzüge aus dem Bodenseeraum und der Schweiz sowie einige Regionalzüge ab Horb über Rottenburg, Tübingen und Reutlingen auf bestehenden Trassen sowie ab Wendlingen auf der ICE-Neubaustrecke von Westen her bis zum künftigen Flughafenbahnhof geführt. Die Bahn plant anders: Sie will die Züge ab Horb über die Gäubahn via Böblingen und Leinfelden-Echterdingen von Osten her zur umgebauten S-Bahn-Station Flughafen führen. Dabei will sie die S-Bahn-Trasse auf den Fildern nutzen. Das heißt: Acht S-Bahnen und drei Fern- oder Regionalzügen pro Stunde in beiden Richtungen. Ein solcher Mischverkehr gilt als störanfällig und steht deshalb besonders in der Kritik.