Klicken Sie sich durch die Bilder des Protests. Foto: Leif Piechowski

Steuerungsgruppe zum Filderdialog will mehrere tausend Einladungen an Bürger verschicken.

Leinfelden-Echterdingen - Aus Schaden wird man klug: Die Steuerungsgruppe zum Filderdialog will nun mehrere tausend Einladungen an Bürger verschicken, die an der Diskussionsrunde über die optimale Anbindung des Landesflughafens an das Bahnprojekt Stuttgart 21 teilnehmen sollen. Das sagte der Sprecher der sogenannten Spurgruppe.

Das Gremium hatte die Auftaktveranstaltung vom 25. Mai auf den 16. Juni verschoben, weil die gewünschte Zahl von 80 Teilnehmern nicht erreicht worden war. Auf 250 Anschreiben hatte es - auch wegen kurzer Vorlaufzeit und Pfingstferien - nur fünf Zusagen gegeben. Den Organisatoren wurde daraufhin Dilettantismus vorgeworfen. Den angepeilten 80 Teilnehmern aus von den Planungen der Bahn betroffenen Filderkommunen und aus Stuttgart stehen rund ebenso viele Vertreter von S-21-Projektpartnern, Kommunalpolitik und Bürgerinitiativen gegenüber. Nach Angaben des Sprechers bleibt der wegen handwerklicher Fehler unter Druck geratene Moderator der Runde, Ludwig Weitz, in dieser Position.

Unterdessen hat die Region Reutlingen/Tübingen eine neue Variante für die Anbindung des Flughafens an S21 ins Gespräch gebracht. In einem Brief an das Verkehrsministerium schlagen mehrere Kommunen vor, die Neckartalbahn dafür zu nutzen. Die Züge Richtung Bodensee und in die Schweiz würden dann vom Flughafen über Reutlingen und Tübingen nach Horb zur Gäubahntrasse geführt. Unterschrieben ist der Vorschlag etwa von Reutlingen, Tübingen, Rottenburg und Metzingen. Diese Variante solle während des Filderdialogs geprüft werden. Dafür zeigte sich Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) offen: „Wir nehmen grundsätzlich mit Interesse alle konstruktiven Vorschläge entgegen, die Lösungen für die bekannten Mängel der Antragstrasse bieten.“ Dieser Vorschlag habe den Vorteil, dass kein Mischverkehr auf der Flughafenanbindung mehr nötig sei. Er werde die Deutsche Bahn und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg bitten, diese Variante näher zu untersuchen.

Unter dem Motto „Flagge zeigen beim Filder-DiaLüg“ demonstrierten am Freitag rund 150 Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 vor der Filderhalle. Ursprünglich wollten die Demonstranten sich anlässlich des Filderdialogs am Abend versammeln. Die Frauen und Männer fordern, dass die Pläne der Bahn offen diskutiert werden. Die Landesregierung und die Bahn lehnen das bisher ab.

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