Mit Bahn-Technikvorstand Volker Kefer will Hermann (li., Grüne) zwei neue Varianten zum geplanten Filderbahnhof diskutieren Foto: dpa

Die Stuttgart-21-Partner versuchen nun gemeinsam, die heftig kritisierten Pläne der Bahn für die Filder zu verbessern. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) spricht am morgigen Freitag in Berlin mit Bahn-Technikvorstand Volker Kefer.

Stuttgart - Die bisherigen Stuttgart-21-Pläne der Bahn für den Anschluss von Flughafen und Messe auf den Fildern drohen zum Störfaktor für den S-Bahn-Betrieb zu werden. Das hatte die Erörterung des Vorhabens vergangenen Herbst deutlich gemacht. Jetzt bemüht sich der Landesverkehrsminister um eine Lösung: Wenn es die Möglichkeit gebe, „Probleme im Regional- und S-Bahn-Verkehr zu lösen, dann will ich das tun“, sagt Winfried Hermann im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten.

„Da habe ich eine Verantwortung, auch wenn ich das Projekt kritisch gesehen habe und sehe.“ Zuvor hatten Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) Verbesserungen angemahnt.

Am morgigen Freitag trifft sich Hermann mit Bahn-Technikvorstand Volker Kefer in Berlin, um über jetzt vier mögliche Varianten zu sprechen. Neben der Antragstrasse der Bahn und der bekannten Alternative „Flughafenbahnhof plus“ haben Bahn und Verkehrsministerium zwei neue Varianten ausgetüftelt. Ziel ist es jeweils, den störungsanfälligen Mischverkehr von S-Bahn und Fernzügen im Flughafenbahnhof zu vermeiden.

Dabei hegt Hermann „eine gewisse Vorliebe“ für die Möglichkeit, am S-Bahn-Halt ein drittes Gleis für die Fernzüge zu bauen: Dafür sei kein weiterer Flächenverbrauch notwendig, die Planfeststellung sei nicht so zeitaufwendig, und die zusätzlichen Kosten seien mit rund 80 Millionen Euro von allen Alternativen zur Antragstrasse am geringsten.

Das Land könne sich aber an Mehrkosten nur für Leistungen beteiligen, die bisher nicht im Vertrag stünden. Hermann fordert S-21-Gegner wie Befürworter auf, über das Projekt hinaus zu denken: „Das Denkverbot muss jetzt mal verschwinden.“