Die SPD im Land verzeichnet seit der Kandidatur von Schulz 750 Parteieintritte. Foto: dpa

Die Ortsvereine der SPD auf den Fildern und im Schönbuch verzeichnen einen deutlichen Zuwachs. Offenbar bewirkt die Kanzlerkandidatur von Martin Schulz die steigende Beliebtheit.

Filder/Schönbuch - Seitdem klar ist, dass Martin Schulz die SPD in die nächste Bundestagswahl führt, steigen die Beliebtheitswerte der SPD. Bei der jüngsten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen konnten die Sozialdemokraten um sechs Prozent zulegen. Demnach hätten 30 Prozent der Befragten SPD gewählt, wenn am Sonntag Bundestagswahl gewesen wäre. Und Kandidat Schulz erfährt mit 49 Prozent deutlich mehr Zustimmung als Kanzlerin Angela Merkel (38 Prozent).

Von diesem Aufschwung der Sozialdemokraten profitieren auch die Ortsvereine auf den Fildern und im Schönbuch. In Filderstadt hat der Ortsverein seit Ende Januar zwei Mitglieder dazugewonnen. Filderstadts Ortvereins-Vorsitzender Walter Bauer führt dies auf den Schulz-Effekt zurück. „Die Stimmung ist gerade sehr gut“, stellt er fest. Der Kandidat komme als sympathischer Mensch rüber. „Er steht mit beiden Füßen auf dem Boden.“

Mehr Klicks auf die Homepage

Auch Bauers Kollege in Leinfelden-Echterdingen, Jörg Pauly, sieht einen Sympathiezugewinn für die SPD. „Wir haben deutlich mehr Klicks auf der Homepage“, sagt er. In den vergangenen 14 Tagen habe es drei Parteieintritte gegeben, so dass der Ortsverein jetzt 102 Mitglieder habe. Die Leute hätten offenbar mehr Lust auf Politik. Schulz vertrete eine klare Richtung.

Dies ist auch die Ansicht des SPD-Vorsitzenden von Steinenbronn, Manfred Kosbi. Er begrüßt, dass der Kandidat Teile der Agenda 2010 wieder verändern möchte. Im Ortsverein, der nun 18 Mitglieder hat, gebe es jetzt zwei neue Leute. „Am Freitag hatten wir Hauptversammlung. Ein Vertreter des Kreisverbands berichtete von 30 Eintritten auf Kreisebene“, sagt Kosbi.

„Wie damals bei Brandt“

Drei dieser Zugänge sind beim Ortsverein Waldenbuch gelandet. Der hat jetzt 67 Mitglieder. Der Vorsitzende Manfred Ruckh sagt: „Die Leute wollen den Wechsel.“ Eine ähnliche Stimmung habe es Ende der 1960er Jahre gegeben, als dann Willy Brandt Kanzler wurde. „Wegen ihm bin ich in die SPD eingetreten“, sagt Ruckh.

Letztlich schlägt sich der Zuwachs bei den Mitgliederzahlen in den Ortsvereinen natürlich auch auf Landesebene nieder. 750 Parteieintritte habe es gegeben, seit feststeht, dass der SPD-Kandidat Schulz heißt, sagt Pressesprecher Andreas Reißig. „Wir hatten schon nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump offenbar aus Trotz einen Zuwachs. Seit Schulz hat der aber noch deutlich zugenommen.“