Fifa-Chef Sepp Blatter beim Kongress in Zürich Foto: dpa

Sepp Blatter wirbt für eine fünfte Amtszeit als Fifa-Chef. Er verspricht, im Fußball-Weltverband eine Abteilung für Profifußball einzurichten. Sein Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein präsentiert sich dagegen als Reformer, der Schluss mit korrupten Strukturen machen will.

Zürich - Fifa-Präsident Joseph Blatter hat für den Fall einer Wiederwahl beim Kongress am Freitag in Zürich die Einrichtung einer Abteilung für Profifußball im Weltverband versprochen. „Vertreter der Clubs, Spieler und Schiedsrichter sollen darin sein“, sagte der Schweizer kurz vor der Abstimmung der 209 Fifa-Mitgliedsverbände. Einziger Herausforderer des Amtsinhabers ist dabei Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien.

„Ich möchte gerne hier bleiben, ich möchte mit ihnen weitermachen“, sagte Blatter und erhielt im Gegensatz zu seinem Gegenkandidaten schon während seiner Rede Applaus der Funktionäre. „Es ist eine Frage des Vertrauens.“

"Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet"

Al-Hussein versuchte, sich als den besseren Mann zur Bewältigung des Korruptionsskandals zu präsentieren. „Ich verspreche Ihnen, dass ich mich nicht hinter Ihnen verstecken werden, wenn die Dinge schlecht laufen“, sagte er. Ein Seitenhieb gegen Blatter. Dieser hatte nach der Festnahme von sieben Funktionären zwar erklärt, verantwortlich gemacht werden zu können, aber diese Verantwortung müsse mit dem Exekutivkomitee geteilt werden.

„Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet, nicht zum ersten Mal und dieses Mal geht es um alles“, erklärte al-Hussein. „Für das Spiel und die Welt.“

Auch in Großbritannien wird ermittelt

Indes wird nun auch in Großbritannien gegen Fifa-Offizielle ermittelt. Den britischen Strafverfolgungsbehörden liegt belastendes Material vor. "Das Serious Fraud Office untersucht aktiv ihm vorliegendes Material und hat deutlich gemacht, dass es bereit ist, laufende internationale Ermittlungen zu unterstützen", sagte eine Sprecherin in London.

Im Rahmen der US-Ermittlungen war deutlich geworden, dass Fifa-Gelder über Konten bei den britischen Großbanken Barclays, HSBC und Standard Chartered geleitet worden waren. Die US-Behörden haben insgesamt 14 Personen der Korruption in einem Umfang von mehr als 150 Millionen US-Dollar angeklagt.