Bei der Übung der Jugendfeuerwehr Zazenhausen klappte alles wie am Schnürchen. Vor Publikum zeigte der Nachwuchs am Samstagnachmittag sein Können Foto: Georg Linsenmann

Gleich in doppelter Gestalt trat die Jugendfeuerwehr am Samstag zum 50-Jahr-Jubiläum bei der Hocketse der Freiwilligen Feuerwehr Zazenhausen auf. Denn neben dem aktuellen Nachwuchs zeigten auch die Mitglieder der ersten Jugendfeuerwehrgruppe eine Übung.

Zazenhausen - Die Hocketse der Floriansjünger hat als Tradition auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel – und ist trotzdem eine junge Sache: Weil hier auch Spielspaß für die Kleinen geboten wird, zudem der Schulhof Abwechslung bietet, gesellen sich zu den anderen Generationen auch viele junge Familien. Und diesmal war sie besonders jung, denn diesmal galt es auch den 50. Geburtstag der Jugendfeuerwehr zu feiern. Wobei die Truppe als „Jugend“-Wehr zunächst ein bisschen alt aussah: „Stimmt“, lachte Udo Lorenz, der Kommandant der Zazenhäuser Wehr, „die sind sogar älter als das Auto!“ Und das ist ein richtiger Oldtimer, Jahrgang 1955. Ein Liebhaberstück, das noch immer funktioniert – und für dessen Pflege extra ein Verein gegründet wurde.

Zum Jubiläum wurden die „Senioren der Jugendfeuerwehr“ reaktiviert

Schöne Idee also, zum Jubiläum die „Senioren der Jugendfeuerwehr“ zu reaktivieren und sie am Samstagnachmittag noch einmal mit Tatütatü auffahren zu lassen. Gerhard Günther ist dafür extra aus dem Odenwald gekommen – und mit Hans-Dieter Krebs war aus dem Gründungsjahr sogar noch ein bis heute Aktiver dabei. Und gebraucht wurden die Oldies der Jugendfeuer eh, denn bei der Vogelnest-Schaukel der Kita war ein starkes Rauchnest zu bekämpfen, was die Senioren dann routiniert und mit professioneller Gelassenheit bewerkstelligten.

Dann aber war tatsächlich der aktuelle Nachwuchs gefordert, denn an der Kurve zum Feuerwehrhaus war ein „Wartehäuschen“ in Brand geraten, wofür die Jungs und Mädchen mit einem aktuellen Löschfahrzeug anrückten. Und auch sonst lief alles wie am Schnürchen und wie ein „richtiger Löschangriff“, den Kommandant Lorenz „das kleine Einmaleins der Feuerwehr“ nennt: „Angriffstruppe zur Brandbekämpfung mit Pressluftatmer und einem Rohr, Leitung selber legen!“ kommandierte der 15-jährige Gruppenführer Claudio, während sich nebenan Kollegen um die Erstversorgung eines „Verletzten“ kümmerten. Ruckzuck lag die Leitung vom Löschtank des Fahrzeuges, sodass Leon, Jj und Erik schon nach wenigen Minuten mit dem Sprühstrahl aus einem C-Rohr auf das Brandobjekt halten konnte.

Keine halbe Stunde, dann war alles wieder aufgeräumt

Allerdings noch mit gebührendem Abstand, denn die Anderen hatte zunächst den Hydranten zu setzen und eine zweite Leitung zu legen. Dann waren auch Max, Timea und Moritz präpariert, rückten wie das andere Trio langsam vor und nahmen zusammen Feuer und Rauch schulmäßig in die Zange, bis zum letzten Brandnest. Keine halbe Stunde, und schon war wieder aufgeräumt, sogar die Schläuche akkurat zurück in die Schlauchkörbe gepfriemelt. „Gut gemacht!, lobte der „Jugend-Kommandant“ und gab dann die letzte Order: „Zur Abfahrt fertig!“

Besonders aufregend war es übrigens für Leon. Der Zehnjährige ist erst seit Jahresbeginn dabei, und nun durfte er zum ersten Mal „mit Blaulicht fahren und richtiges Feuer löschen“, berichtete er. Klar, was er danach sagte: „Ich will mal ein richtiger Feuerwehrmann werden und Menschen retten.“

Am Sonntag waren bei der Hocketse übrigens noch die Allerkleinsten dran, mit Eimerkette und Kübelspritze. Die Oldies aber durften sich ausruhen. Jetzt, da sie sich so jung fühlen konnten wie damals, vor einem halben Jahrhundert: als Pioniere der Jugendfeuerwehr Zazenhausen.