Auf diesem Gelände an der Konrad-Haller-Straße wird das neue Hemminger Feuerwehrgerätehaus entstehen. Foto: factum/Granville

Im Herbst soll mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses begonnen werden. Der Neubau bietet der Feuerwehr mehr Platz als früher, kostet aber rund 3,2 Millionen Euro.

Hemmingen - Im Herbst dieses Jahres soll es so weit sein: In der Konrad-Haller-Straße in Hemmingen wird nach knapp drei Jahren Planung mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses begonnen werden. Von Anfang an sei alles reibungslos verlaufen, erzählt Marco Spera, Kommandant bei der freiwilligen Feuerwehr in Hemmingen. „Die Verwaltung hat immer ein offenes Ohr gehabt“, sagt er.

Für die 60 Feuerwehrleute der Strohgäu-Gemeinde bedeutet der neue Standort im Gewerbegebiet insbesondere eines: viel mehr Platz. „Uns war wichtig, dass wir ausreichend Flächen haben“, erzählt Spera. Der Platzmangel sei am Standort in der Seestraße, in dem die Hemminger Feuerwehr seit 1974 untergebracht ist, ein großes Problem gewesen. Das ging so weit, dass die Kindertagesstätte über dem alten Gerätehaus ausweichen musste und die Räume der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurden. „Das alte Feuerwehrgerätehaus war immer nur eine Behelfslösung“, erzählt der Kommandant.

Das neue Feuerwehrgerätehaus wird sich nicht mehr im Ortskern befinden

Im Neubau wird es neben einem Versammlungszimmer, einem Übungshof, einer Werkstatt und Platz für die Jugendfeuerwehr insgesamt sechs Stellplätze – sogenannte Boxen – für fünf Löschfahrzeuge geben, die sowohl an der Nord- als auch an der Südseite des Gebäudes ein- und ausfahren können. Insgesamt beträgt die neue Grundstücksfläche rund 4100 Quadratmeter. Laut Ortsbaumeister Josef Lang wird die Hemminger Feuerwehr für die nächsten Jahre mit „deutlich mehr Platzreserven“ ausgestattet sein.

Das neue Feuerwehrgerätehaus wird sich aber nicht mehr im Ortskerns befinden. Dass sich durch den Standortwechsel von der Mitte an den Ortsrand etwas an den Fahrtzeiten der Löschfahrzeuge ändern wird, glaubt Kommandant Spera aber nicht. „Wir haben mehrere Testfahrten vom neuen Grundstück aus gestartet. Alle Straßen in Hemmingen waren problemlos erreichbar. Auch die Zeit, die die 60 Feuerwehrleute bis zur Zentrale brauchen, ist gleich geblieben. Es kam nie zu Engpässen“, versichert Marco Spera.

Der Neubau wird 3,2 Millionen Euro kosten

Laut dem Hemminger Haushaltsplan werden die Gesamtbaukosten ohne die Innenausstattung des Gebäudes bei insgesamt 3,2 Millionen Euro liegen, in diesem Jahr sind dafür 800 000 Euro eingeplant. „Das ist schon ein Happen“, sagt Bürgermeister Thomas Schäfer, „Aber der Bau war lange überfällig, denn das Gebäude ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Die Hemminger Feuerwehr habe in der Vorplanung vieles freiwillig geleistet, sich sogar unterschiedliche Feuerwehrgerätehäuser in der Region angeschaut und so der Gemeinde einige Kosten in der Planungsphase erspart.

Was nach dem Umzug der Feuerwehr aus dem Gebäude in der Seestraße wird, ist noch unklar. „Das hängt von der Entwicklung des Kindergartensektors ab“, sagt Ortsbaumeister Lang. Denn der Kindergarten, der vor Jahren ausweichen musste, um der Feuerwehr Platz zu schaffen, befindet sich seit einem Jahr wieder im ersten Stock des Gebäudes. Falls das Kinderhaus in der Laurentiusstraße gebaut werden sollte, hätte die Gemeinde aber wieder mehr Kapazitäten, so Lang. Nach dem Auszug der Feuerwehr könnte auch der Kindergarten in der Seestraße geschlossen werden, um die Fläche für den Wohnungsbau zu nutzen.