Max Hattlers Projektion war einer der Höhepunkte des Festes. Foto: Petra Mostbacher-Dix

Vom wechselhaften Wetter hat sich beim Feuerseefest im Stuttgarter Westen niemand die Laune verderben lassen.

S-West -

Blau, grün, blau und rosé leuchten Dreiecke, Kreise, Recht- und Vielecke über dem Feuersee auf. Die geometrischen Formen erscheinen wie von Zauberhand in der Luft, sichtbar nur, weil die Feuerwehr eine Wand aus unendlich vielen Tröpfchen aufgebaut hat. Die Wasserprojektion des Videokünstlers und experimentellen Filmemachers Max Hattler, die WDV Molliné und die Galerie von Braunbehrens ermöglichte, war einer der Höhepunkte des Feuerseefests.

Von Donnerstag bis Sonntag veranstalteten der Rosenau Kulturverein und das Kulturzentrum Merlin zum siebten Mal gemeinsam das traditionelle Nachbarschaftsfest im Stuttgarter Westen. Rund um den ehemaligen Löschwasserteich und die Johanneskirche waren rund 30 Stände aufgebaut, an denen zum einen außergewöhnliche Säfte, allerlei Drinks, freilich Bier und Wein sowie Leckereien wie Würste, Maultaschen, Veggi-Bürger, Falafel angeboten wurden. Zum anderen informierten Aktivisten, Vereine und Initiativen über ihre Arbeit, von Sport-, Spiel- und Musikanbietern bis zu Friedens- und Hilfsorganisationen wie Greenpeace oder der Regionalniederlassung von One Dollar Glasses. Der Verein „Ein Dollar Brille“ versucht, in armen Ländern Menschen mit einer Brille zu versorgen.

Auf der Slackline über den See

Wieder dabei war außerdem Dekumo – Cabana, die Präsentationsplattform für zeitgenössische Designer, Künstler und Modemacher. Die Info-Stände der Vereine und die kulinarische Genüsse repräsentierten den Westen gänzlich, so die Veranstalter. Und das ging durch alle Generationen: So zeigten die Kinder des Quartiers von der Wahwahwest-Musikschule, was sie können, das Eltern-Kind-Zentrum brachte eine Märchenerzählerin mit. Guido Höhne, Zauberer in Sachen Kindertheater, erzählte den Kleinsten von der „Made in China“ und „Paulchens großem Auftritt“. Mit der Hosenboje und auf der Slackline ging es über den See.

Das war nicht immer so möglich wie geplant, da das Wetter insbesondere am Samstag nicht mitmachte. Blieben nachmittags die Gäste wegen des Regens weg, tröpfelten sie abends langsam wieder ein. Zu den Punk-Ska-Klängen der Stuttgarter Band Die Grüne Welle wurde auch mal in stärkerem Niesel getanzt – zum Teil unter Schirmen oder mit Kleinkind auf der Schulter, ausgerüstet mit Regencape und Ohrenschützer. „Wir lassen uns von etwas Himmelswasser nicht die Laune verderben“, so eine Besucherin lachend. Auf dem Programm standen auch Bands wie Tiny Tones, Limanja und DIA.

Ballonfahrt zu gewinnen

Erstmals wurde zudem ein Feuerseefest-Familienrätsel ausgerichtet, bei dem Mütter, Väter und ihre Kleinen sich einen Kopf über den See machen durften. Den Hauptgewinn dafür sponserten die Stadtwerke Stuttgart: eine Fahrt mit dem Heißluftballon für zwei Personen.